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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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war um auf sich Acht zu geben, warf ich ihm ein
Seil um den Hals, aus drey mächtigen Stricken,
Weiber-Fürstengunst und Schmeicheley gedreht,
und so hab ich ihn hergeschleppt.
Adelheid. Was sagtet ihr von mir?
Liebetraut. Die lautre Wahrheit. Jhr hättet
wegen eurer Güter Verdrüßlichkeiten, hättet gehofft
da er beym Kayser so viel gelte, werde er das leicht
enden können.
Adelheid. Wohl.
Liebetraut. Der Bischoff wird ihn euch bringen.
Adelheid. Jch erwarte sie. (Liebetraut ab.)
Adelheid. Mit einem Herzen wie ich selten
Besuch erwarte.

Jm Spessart.


Berlichingen, Selbitz, Georg (als Reu-
ters Knecht.)
Götz. Du hast ihn nicht angetroffen Georg!
Georg. Er war Tags vorher mit Liebetraut
nach Bamberg geritten, und zwey Knechte mit.

Götz.
E 5


war um auf ſich Acht zu geben, warf ich ihm ein
Seil um den Hals, aus drey maͤchtigen Stricken,
Weiber-Fuͤrſtengunſt und Schmeicheley gedreht,
und ſo hab ich ihn hergeſchleppt.
Adelheid. Was ſagtet ihr von mir?
Liebetraut. Die lautre Wahrheit. Jhr haͤttet
wegen eurer Guͤter Verdruͤßlichkeiten, haͤttet gehofft
da er beym Kayſer ſo viel gelte, werde er das leicht
enden koͤnnen.
Adelheid. Wohl.
Liebetraut. Der Biſchoff wird ihn euch bringen.
Adelheid. Jch erwarte ſie. (Liebetraut ab.)
Adelheid. Mit einem Herzen wie ich ſelten
Beſuch erwarte.

Jm Speſſart.


Berlichingen, Selbitz, Georg (als Reu-
ters Knecht.)
Goͤtz. Du haſt ihn nicht angetroffen Georg!
Georg. Er war Tags vorher mit Liebetraut
nach Bamberg geritten, und zwey Knechte mit.

Goͤtz.
E 5
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[73/0077] war um auf ſich Acht zu geben, warf ich ihm ein Seil um den Hals, aus drey maͤchtigen Stricken, Weiber-Fuͤrſtengunſt und Schmeicheley gedreht, und ſo hab ich ihn hergeſchleppt. Adelheid. Was ſagtet ihr von mir? Liebetraut. Die lautre Wahrheit. Jhr haͤttet wegen eurer Guͤter Verdruͤßlichkeiten, haͤttet gehofft da er beym Kayſer ſo viel gelte, werde er das leicht enden koͤnnen. Adelheid. Wohl. Liebetraut. Der Biſchoff wird ihn euch bringen. Adelheid. Jch erwarte ſie. (Liebetraut ab.) Adelheid. Mit einem Herzen wie ich ſelten Beſuch erwarte. Jm Speſſart. Berlichingen, Selbitz, Georg (als Reu- ters Knecht.) Goͤtz. Du haſt ihn nicht angetroffen Georg! Georg. Er war Tags vorher mit Liebetraut nach Bamberg geritten, und zwey Knechte mit. Goͤtz. E 5

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/77>, abgerufen am 26.06.2024.