Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

Bild:
<< vorherige Seite


Selbitz. Götz! Wir sind Räuber!
Braut Vater. Drum fiel das Urtheil so scheel
aus. Du Hund.
Götz Das müßt ihr nicht ungerügt lassen.
Braut Vater. Was sollen wir thun?
Götz. Macht euch auf nach Speyer, es ist eben
Visitationszeit, zeigts an, sie müssens untersuchen
und euch zu dem eurigen helfen.
Bräutigam. Denkt ihr, wir treibens durch?
Götz. Wenn ich ihm über die Ohren dürfte,
wollt ich's euch versprechen.
Selbitz. Die Summe ist wohl einen Versuch
werth.
Götz. Bin ich wohl eher um des vierten Theils
willen ausgeritten.
Braut Vater. Wie meynst du?
Bräutigam. Wir wollen, gehs wie's geh.
Georg (kommt.)
Georg. Die Nürnberger sind im Anzug.
Götz. Wo?
Georg.


Selbitz. Goͤtz! Wir ſind Raͤuber!
Braut Vater. Drum fiel das Urtheil ſo ſcheel
aus. Du Hund.
Goͤtz Das muͤßt ihr nicht ungeruͤgt laſſen.
Braut Vater. Was ſollen wir thun?
Goͤtz. Macht euch auf nach Speyer, es iſt eben
Viſitationszeit, zeigts an, ſie muͤſſens unterſuchen
und euch zu dem eurigen helfen.
Braͤutigam. Denkt ihr, wir treibens durch?
Goͤtz. Wenn ich ihm uͤber die Ohren duͤrfte,
wollt ich’s euch verſprechen.
Selbitz. Die Summe iſt wohl einen Verſuch
werth.
Goͤtz. Bin ich wohl eher um des vierten Theils
willen ausgeritten.
Braut Vater. Wie meynſt du?
Braͤutigam. Wir wollen, gehs wie’s geh.
Georg (kommt.)
Georg. Die Nuͤrnberger ſind im Anzug.
Goͤtz. Wo?
Georg.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <sp who="#BRAV">
          <pb facs="#f0099" n="95"/>
          <fw place="top" type="header">
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </fw>
        </sp>
        <sp who="#SEL">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Selbitz.</hi> </speaker>
          <p>Go&#x0364;tz! Wir &#x017F;ind Ra&#x0364;uber!</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BRAV">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Braut Vater.</hi> </speaker>
          <p>Drum fiel das Urtheil &#x017F;o &#x017F;cheel<lb/>
aus. Du Hund.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GOETZ">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Go&#x0364;tz</hi> </speaker>
          <p>Das mu&#x0364;ßt ihr nicht ungeru&#x0364;gt la&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BRAV">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Braut Vater.</hi> </speaker>
          <p>Was &#x017F;ollen wir thun?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GOETZ">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Go&#x0364;tz.</hi> </speaker>
          <p>Macht euch auf nach Speyer, es i&#x017F;t eben<lb/>
Vi&#x017F;itationszeit, zeigts an, &#x017F;ie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ens unter&#x017F;uchen<lb/>
und euch zu dem eurigen helfen.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BRAEU">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Bra&#x0364;utigam.</hi> </speaker>
          <p>Denkt ihr, wir treibens durch?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GOETZ">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Go&#x0364;tz.</hi> </speaker>
          <p>Wenn ich ihm u&#x0364;ber die Ohren du&#x0364;rfte,<lb/>
wollt ich&#x2019;s euch ver&#x017F;prechen.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#SEL">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Selbitz.</hi> </speaker>
          <p>Die Summe i&#x017F;t wohl einen Ver&#x017F;uch<lb/>
werth.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GOETZ">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Go&#x0364;tz.</hi> </speaker>
          <p>Bin ich wohl eher um des vierten Theils<lb/>
willen ausgeritten.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BRAV">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Braut Vater.</hi> </speaker>
          <p>Wie meyn&#x017F;t du?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BRAEU">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Bra&#x0364;utigam.</hi> </speaker>
          <p>Wir wollen, gehs wie&#x2019;s geh.</p><lb/>
          <stage> <hi rendition="#b">Georg (kommt.)</hi> </stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GEO">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Georg.</hi> </speaker>
          <p>Die Nu&#x0364;rnberger &#x017F;ind im Anzug.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GOETZ">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Go&#x0364;tz.</hi> </speaker>
          <p>Wo?</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Georg.</fw><lb/>
        </sp>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0099] Selbitz. Goͤtz! Wir ſind Raͤuber! Braut Vater. Drum fiel das Urtheil ſo ſcheel aus. Du Hund. Goͤtz Das muͤßt ihr nicht ungeruͤgt laſſen. Braut Vater. Was ſollen wir thun? Goͤtz. Macht euch auf nach Speyer, es iſt eben Viſitationszeit, zeigts an, ſie muͤſſens unterſuchen und euch zu dem eurigen helfen. Braͤutigam. Denkt ihr, wir treibens durch? Goͤtz. Wenn ich ihm uͤber die Ohren duͤrfte, wollt ich’s euch verſprechen. Selbitz. Die Summe iſt wohl einen Verſuch werth. Goͤtz. Bin ich wohl eher um des vierten Theils willen ausgeritten. Braut Vater. Wie meynſt du? Braͤutigam. Wir wollen, gehs wie’s geh. Georg (kommt.) Georg. Die Nuͤrnberger ſind im Anzug. Goͤtz. Wo? Georg.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/99
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/99>, abgerufen am 21.11.2024.