Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811.war. Zwar fand er darin Vorgänger und Der Name von Uffenbach ist bekannt. Ferner erinnere ich mich eines Barons I. 11
war. Zwar fand er darin Vorgaͤnger und Der Name von Uffenbach iſt bekannt. Ferner erinnere ich mich eines Barons I. 11
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0177" n="161"/> war. Zwar fand er darin Vorgaͤnger und<lb/> Geſellen.</p><lb/> <p>Der Name <hi rendition="#g">von Uffenbach</hi> iſt bekannt.<lb/> Ein Schoͤff von Uffenbach lebte damals in<lb/> gutem Anſehen. Er war in Italien geweſen,<lb/> hatte ſich beſonders auf Muſik gelegt, ſang<lb/> einen angenehmen Tenor, und da er eine<lb/> ſchoͤne Sammlung von Muſicalien mitgebracht<lb/> hatte, wurden Concerte und Oratorien bey<lb/> ihm aufgefuͤhrt. Weil er nun dabey ſelbſt<lb/> ſang und die Muſiker beguͤnſtigte, ſo fand<lb/> man es nicht ganz ſeiner Wuͤrde gemaͤß,<lb/> und die eingeladenen Gaͤſte ſowohl als die<lb/> uͤbrigen Landsleute erlaubten ſich daruͤber<lb/> manche luſtige Anmerkung.</p><lb/> <p>Ferner erinnere ich mich eines Barons<lb/><hi rendition="#g">von Haͤkel</hi>, eines reichen Edelmanns, der<lb/> verheiratet aber kinderlos ein ſchoͤnes Haus<lb/> in der Antoniusgaſſe bewohnte, mit allem<lb/> Zubehoͤr eines anſtaͤndigen Lebens ausgeſtat¬<lb/> <fw place="bottom" type="sig">I. 11<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0177]
war. Zwar fand er darin Vorgaͤnger und
Geſellen.
Der Name von Uffenbach iſt bekannt.
Ein Schoͤff von Uffenbach lebte damals in
gutem Anſehen. Er war in Italien geweſen,
hatte ſich beſonders auf Muſik gelegt, ſang
einen angenehmen Tenor, und da er eine
ſchoͤne Sammlung von Muſicalien mitgebracht
hatte, wurden Concerte und Oratorien bey
ihm aufgefuͤhrt. Weil er nun dabey ſelbſt
ſang und die Muſiker beguͤnſtigte, ſo fand
man es nicht ganz ſeiner Wuͤrde gemaͤß,
und die eingeladenen Gaͤſte ſowohl als die
uͤbrigen Landsleute erlaubten ſich daruͤber
manche luſtige Anmerkung.
Ferner erinnere ich mich eines Barons
von Haͤkel, eines reichen Edelmanns, der
verheiratet aber kinderlos ein ſchoͤnes Haus
in der Antoniusgaſſe bewohnte, mit allem
Zubehoͤr eines anſtaͤndigen Lebens ausgeſtat¬
I. 11
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben01_1811 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben01_1811/177 |
Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben01_1811/177>, abgerufen am 16.02.2025. |