erzählte, schüttelte er lächelnd den Kopf und sagte: da sieht man, wie es mit Worten geht, die nur einmal ausgesprochen sind! Diese da klingen so neckisch, ja so albern, daß es fast unmöglich scheinen dürfte, einen vernünftigen Sinn hineinzulegen; und doch ließ sich viel¬ leicht ein Versuch machen.
Und als ich in ihn drang, versetzte er mit seiner verständig heiteren Weise: wenn Sie mir erlauben, indem ich Ihren Freund com¬ mentire und supplire, in seiner Art fortzu¬ fahren, so dünkt mich, er habe sagen wollen, daß die Erfahrung nichts anderes sey, als daß man erfährt, was man nicht zu erfahren wünscht, worauf es wenigstens in dieser Welt meistens hinausläuft.
erzaͤhlte, ſchuͤttelte er laͤchelnd den Kopf und ſagte: da ſieht man, wie es mit Worten geht, die nur einmal ausgeſprochen ſind! Dieſe da klingen ſo neckiſch, ja ſo albern, daß es faſt unmoͤglich ſcheinen duͤrfte, einen vernuͤnftigen Sinn hineinzulegen; und doch ließ ſich viel¬ leicht ein Verſuch machen.
Und als ich in ihn drang, verſetzte er mit ſeiner verſtaͤndig heiteren Weiſe: wenn Sie mir erlauben, indem ich Ihren Freund com¬ mentire und ſupplire, in ſeiner Art fortzu¬ fahren, ſo duͤnkt mich, er habe ſagen wollen, daß die Erfahrung nichts anderes ſey, als daß man erfaͤhrt, was man nicht zu erfahren wuͤnſcht, worauf es wenigſtens in dieſer Welt meiſtens hinauslaͤuft.
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erzaͤhlte, ſchuͤttelte er laͤchelnd den Kopf und
ſagte: da ſieht man, wie es mit Worten geht,
die nur einmal ausgeſprochen ſind! Dieſe da
klingen ſo neckiſch, ja ſo albern, daß es faſt
unmoͤglich ſcheinen duͤrfte, einen vernuͤnftigen
Sinn hineinzulegen; und doch ließ ſich viel¬
leicht ein Verſuch machen.
Und als ich in ihn drang, verſetzte er mit
ſeiner verſtaͤndig heiteren Weiſe: wenn Sie
mir erlauben, indem ich Ihren Freund com¬
mentire und ſupplire, in ſeiner Art fortzu¬
fahren, ſo duͤnkt mich, er habe ſagen wollen,
daß die Erfahrung nichts anderes ſey, als
daß man erfaͤhrt, was man nicht zu erfahren
wuͤnſcht, worauf es wenigſtens in dieſer Welt
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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 2. Tübingen, 1812, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben02_1812/236>, abgerufen am 24.11.2024.
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