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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 2. Tübingen, 1812.

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innere Bedürfnisse, und nach diesen können
wir sie sogleich in neun Felder abtheilen. Die
große Mittelthüre, die auf das Schiff der
Kirche gerichtet ist, fällt uns zuerst in die
Augen. Zu beyden Seiten derselben liegen
zwey kleinere, den Kreuzgängen angehörig.
Ueber der Hauptthüre trifft unser Blick auf
das radförmige Fenster, das in die Kirche
und deren Gewölbe ein ahndungsvolles Licht
verbreiten soll. An den Seiten zeigen sich
zwey große senkrechte, länglichviereckte Oeff¬
nungen, welche mit der mittelsten bedeutend
contrastiren und darauf hindeuten, daß sie zu
der Base emporstrebender Thürme gehören.
In dem dritten Stockwerke reihen sich drey
Oeffnungen an einander, welche zu Glocken¬
stühlen und sonstigen kirchlichen Bedürfnissen
bestimmt sind. Zu oberst sieht man das
Ganze durch die Ballustrade der Gallerie,
anstatt eines Gesimses, horizontal abgeschlos¬
sen. Jene beschriebenen neun Räume wer¬
den durch vier vom Boden aufstrebende Pfei¬

innere Beduͤrfniſſe, und nach dieſen koͤnnen
wir ſie ſogleich in neun Felder abtheilen. Die
große Mittelthuͤre, die auf das Schiff der
Kirche gerichtet iſt, faͤllt uns zuerſt in die
Augen. Zu beyden Seiten derſelben liegen
zwey kleinere, den Kreuzgaͤngen angehoͤrig.
Ueber der Hauptthuͤre trifft unſer Blick auf
das radfoͤrmige Fenſter, das in die Kirche
und deren Gewoͤlbe ein ahndungsvolles Licht
verbreiten ſoll. An den Seiten zeigen ſich
zwey große ſenkrechte, laͤnglichviereckte Oeff¬
nungen, welche mit der mittelſten bedeutend
contraſtiren und darauf hindeuten, daß ſie zu
der Baſe emporſtrebender Thuͤrme gehoͤren.
In dem dritten Stockwerke reihen ſich drey
Oeffnungen an einander, welche zu Glocken¬
ſtuͤhlen und ſonſtigen kirchlichen Beduͤrfniſſen
beſtimmt ſind. Zu oberſt ſieht man das
Ganze durch die Balluſtrade der Gallerie,
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[411/0419] innere Beduͤrfniſſe, und nach dieſen koͤnnen wir ſie ſogleich in neun Felder abtheilen. Die große Mittelthuͤre, die auf das Schiff der Kirche gerichtet iſt, faͤllt uns zuerſt in die Augen. Zu beyden Seiten derſelben liegen zwey kleinere, den Kreuzgaͤngen angehoͤrig. Ueber der Hauptthuͤre trifft unſer Blick auf das radfoͤrmige Fenſter, das in die Kirche und deren Gewoͤlbe ein ahndungsvolles Licht verbreiten ſoll. An den Seiten zeigen ſich zwey große ſenkrechte, laͤnglichviereckte Oeff¬ nungen, welche mit der mittelſten bedeutend contraſtiren und darauf hindeuten, daß ſie zu der Baſe emporſtrebender Thuͤrme gehoͤren. In dem dritten Stockwerke reihen ſich drey Oeffnungen an einander, welche zu Glocken¬ ſtuͤhlen und ſonſtigen kirchlichen Beduͤrfniſſen beſtimmt ſind. Zu oberſt ſieht man das Ganze durch die Balluſtrade der Gallerie, anſtatt eines Geſimſes, horizontal abgeſchloſ¬ ſen. Jene beſchriebenen neun Raͤume wer¬ den durch vier vom Boden aufſtrebende Pfei¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 2. Tübingen, 1812, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben02_1812/419>, abgerufen am 25.11.2024.