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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.

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Haus zu verlassen, auf das Theater zu ge¬
hen, mir seine Hand anzubieten.

Leere Hände haben wir schon vier.

Ich habe keine Wahl, fuhr Mariane fort,
entscheide du! Stoße mich da oder dort hin,
nur wisse noch eins: wahrscheinlich trag' ich
ein Pfand im Busen, das uns noch mehr an
einander fesseln sollte, das bedenke und ent¬
scheide, wen soll ich lassen? wem soll ich
folgen?

Nach einigem Stillschweigen rief die Alte:
daß doch die Jugend immer zwischen den
Extremen schwankt! Ich finde nichts natürli¬
cher, als alles zu verbinden, was uns Ver¬
gnügen und Vortheil bringt. Liebst du den
Einen, so mag der Andere bezahlen, es
kommt nur darauf an, daß wir klug genug
sind, sie beide auseinander zu halten. --

Mache was du willst, ich kann nichts
denken; aber folgen will ich.

Haus zu verlaſſen, auf das Theater zu ge¬
hen, mir ſeine Hand anzubieten.

Leere Hände haben wir ſchon vier.

Ich habe keine Wahl, fuhr Mariane fort,
entſcheide du! Stoße mich da oder dort hin,
nur wiſſe noch eins: wahrſcheinlich trag’ ich
ein Pfand im Buſen, das uns noch mehr an
einander feſſeln ſollte, das bedenke und ent¬
ſcheide, wen ſoll ich laſſen? wem ſoll ich
folgen?

Nach einigem Stillſchweigen rief die Alte:
daß doch die Jugend immer zwiſchen den
Extremen ſchwankt! Ich finde nichts natürli¬
cher, als alles zu verbinden, was uns Ver¬
gnügen und Vortheil bringt. Liebſt du den
Einen, ſo mag der Andere bezahlen, es
kommt nur darauf an, daß wir klug genug
ſind, ſie beide auseinander zu halten. —

Mache was du willſt, ich kann nichts
denken; aber folgen will ich.

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[104/0112] Haus zu verlaſſen, auf das Theater zu ge¬ hen, mir ſeine Hand anzubieten. Leere Hände haben wir ſchon vier. Ich habe keine Wahl, fuhr Mariane fort, entſcheide du! Stoße mich da oder dort hin, nur wiſſe noch eins: wahrſcheinlich trag’ ich ein Pfand im Buſen, das uns noch mehr an einander feſſeln ſollte, das bedenke und ent¬ ſcheide, wen ſoll ich laſſen? wem ſoll ich folgen? Nach einigem Stillſchweigen rief die Alte: daß doch die Jugend immer zwiſchen den Extremen ſchwankt! Ich finde nichts natürli¬ cher, als alles zu verbinden, was uns Ver¬ gnügen und Vortheil bringt. Liebſt du den Einen, ſo mag der Andere bezahlen, es kommt nur darauf an, daß wir klug genug ſind, ſie beide auseinander zu halten. — Mache was du willſt, ich kann nichts denken; aber folgen will ich.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/112>, abgerufen am 27.11.2024.