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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.

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Unterhalt finde ich da gleich, ich sehe mich
in dem Publiko um, lerne die Gesellschaft
kennen, und hole dich nach.

Mariane du siehst, was ich über mich
gewinnen kann, um dich gewiß zu haben;
denn dich so lange nicht zu sehen, dich in
der weiten Welt zu wissen! recht lebhaft
darf ich mir's nicht denken. Wenn ich
mir dann aber wieder deine Liebe vorstelle,
die mich vor allem sichert, wenn du meine
Bitte nicht verschmähst, ehe wir uns schei¬
den, und du mir deine Hand vor dem
Priester reichst; so werde ich ruhig gehen.
Es ist nur eine Formel unter uns, aber
eine so schöne Formel, der Seegen des
Himmels zu dem Seegen der Erde. In
der Nachbarschaft, im ritterschaftlichen,
geht es leicht und heimlich an.

Für den Anfang habe ich Geld genug,
wir wollen theilen, es wird für uns beide

Unterhalt finde ich da gleich, ich ſehe mich
in dem Publiko um, lerne die Geſellſchaft
kennen, und hole dich nach.

Mariane du ſiehſt, was ich über mich
gewinnen kann, um dich gewiß zu haben;
denn dich ſo lange nicht zu ſehen, dich in
der weiten Welt zu wiſſen! recht lebhaft
darf ich mir’s nicht denken. Wenn ich
mir dann aber wieder deine Liebe vorſtelle,
die mich vor allem ſichert, wenn du meine
Bitte nicht verſchmähſt, ehe wir uns ſchei¬
den, und du mir deine Hand vor dem
Prieſter reichſt; ſo werde ich ruhig gehen.
Es iſt nur eine Formel unter uns, aber
eine ſo ſchöne Formel, der Seegen des
Himmels zu dem Seegen der Erde. In
der Nachbarſchaft, im ritterſchaftlichen,
geht es leicht und heimlich an.

Für den Anfang habe ich Geld genug,
wir wollen theilen, es wird für uns beide

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[157/0165] Unterhalt finde ich da gleich, ich ſehe mich in dem Publiko um, lerne die Geſellſchaft kennen, und hole dich nach. Mariane du ſiehſt, was ich über mich gewinnen kann, um dich gewiß zu haben; denn dich ſo lange nicht zu ſehen, dich in der weiten Welt zu wiſſen! recht lebhaft darf ich mir’s nicht denken. Wenn ich mir dann aber wieder deine Liebe vorſtelle, die mich vor allem ſichert, wenn du meine Bitte nicht verſchmähſt, ehe wir uns ſchei¬ den, und du mir deine Hand vor dem Prieſter reichſt; ſo werde ich ruhig gehen. Es iſt nur eine Formel unter uns, aber eine ſo ſchöne Formel, der Seegen des Himmels zu dem Seegen der Erde. In der Nachbarſchaft, im ritterſchaftlichen, geht es leicht und heimlich an. Für den Anfang habe ich Geld genug, wir wollen theilen, es wird für uns beide

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/165>, abgerufen am 23.11.2024.