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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.

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thüre herein, liefen auf das Theater, rann¬
ten wider die Acteurs, und gesellten sich end¬
lich durch einen Sprung über das Orchester
zu ihrem Herrn, der den ersten Platz im
Parterr eingenommen hatte.

Zum Nachspiel ward ein Opfer darge¬
bracht. Ein Portrait, das den Alten in sei¬
nem Bräutigamskleide vorstellte, stand auf
einem Altar mit Kränzen behangen. Alle
Schauspieler huldigten ihm in demuthsvollen
Stellungen. Das jüngste Kind trat, weiß
gekleidet, hervor, und hielt eine Rede in
Versen, wodurch die ganze Familie und so¬
gar der Oberforstmeister, der sich dabey an
seine Kinder erinnerte, zu Thränen bewegt
wurde. So endigte sich das Stück, und
Wilhelm konnte nicht umhin, das Theater
zu besteigen, die Actricen in der Nähe zu
besehen, sie wegen ihres Spiels zu loben,
und ihnen auf die Zukunft einigen Rath zu
geben.

thüre herein, liefen auf das Theater, rann¬
ten wider die Acteurs, und geſellten ſich end¬
lich durch einen Sprung über das Orcheſter
zu ihrem Herrn, der den erſten Platz im
Parterr eingenommen hatte.

Zum Nachſpiel ward ein Opfer darge¬
bracht. Ein Portrait, das den Alten in ſei¬
nem Bräutigamskleide vorſtellte, ſtand auf
einem Altar mit Kränzen behangen. Alle
Schauſpieler huldigten ihm in demuthsvollen
Stellungen. Das jüngſte Kind trat, weiß
gekleidet, hervor, und hielt eine Rede in
Verſen, wodurch die ganze Familie und ſo¬
gar der Oberforſtmeiſter, der ſich dabey an
ſeine Kinder erinnerte, zu Thränen bewegt
wurde. So endigte ſich das Stück, und
Wilhelm konnte nicht umhin, das Theater
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und ihnen auf die Zukunft einigen Rath zu
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[220/0228] thüre herein, liefen auf das Theater, rann¬ ten wider die Acteurs, und geſellten ſich end¬ lich durch einen Sprung über das Orcheſter zu ihrem Herrn, der den erſten Platz im Parterr eingenommen hatte. Zum Nachſpiel ward ein Opfer darge¬ bracht. Ein Portrait, das den Alten in ſei¬ nem Bräutigamskleide vorſtellte, ſtand auf einem Altar mit Kränzen behangen. Alle Schauſpieler huldigten ihm in demuthsvollen Stellungen. Das jüngſte Kind trat, weiß gekleidet, hervor, und hielt eine Rede in Verſen, wodurch die ganze Familie und ſo¬ gar der Oberforſtmeiſter, der ſich dabey an ſeine Kinder erinnerte, zu Thränen bewegt wurde. So endigte ſich das Stück, und Wilhelm konnte nicht umhin, das Theater zu beſteigen, die Actricen in der Nähe zu beſehen, ſie wegen ihres Spiels zu loben, und ihnen auf die Zukunft einigen Rath zu geben.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/228>, abgerufen am 21.11.2024.