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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.

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chen Genüge leistete, dreyhundert Thaler, auf
Wechsel, an Melina auszahlte, welche dieser
sogleich dem Notarius übergab, und dage¬
gen das Document über den geschlossenen
Kauf der ganzen theatralischen Geräthschaft
erhielt, welche ihm morgen früh übergeben
werden sollte.

Kaum waren sie auseinander gegangen,
als Wilhelm ein entsetzliches Geschrey in
dem Hause vernahm. Er hörte eine jugend¬
liche Stimme, die, zornig und drohend, durch
ein unmäßiges Weinen und Heulen, durch¬
brach. Er hörte diese Wehklage von oben
herunter an seiner Stube vorbey nach dem
Hausplatze eilen.

Als die Neugierde unsern Freund herun¬
ter lockte, fand er Friedrichen in einer Art
von Raserey. Der Knabe weinte, knirschte,
stampfte, drohte mit geballten Fäusten, und
stellte sich ganz ungebährdig vor Zorn und

W. Meisters Lehrj. Z

chen Genüge leiſtete, dreyhundert Thaler, auf
Wechſel, an Melina auszahlte, welche dieſer
ſogleich dem Notarius übergab, und dage¬
gen das Document über den geſchloſſenen
Kauf der ganzen theatraliſchen Geräthſchaft
erhielt, welche ihm morgen früh übergeben
werden ſollte.

Kaum waren ſie auseinander gegangen,
als Wilhelm ein entſetzliches Geſchrey in
dem Hauſe vernahm. Er hörte eine jugend¬
liche Stimme, die, zornig und drohend, durch
ein unmäßiges Weinen und Heulen, durch¬
brach. Er hörte dieſe Wehklage von oben
herunter an ſeiner Stube vorbey nach dem
Hausplatze eilen.

Als die Neugierde unſern Freund herun¬
ter lockte, fand er Friedrichen in einer Art
von Raſerey. Der Knabe weinte, knirſchte,
ſtampfte, drohte mit geballten Fäuſten, und
ſtellte ſich ganz ungebährdig vor Zorn und

W. Meiſters Lehrj. Z
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[353/0361] chen Genüge leiſtete, dreyhundert Thaler, auf Wechſel, an Melina auszahlte, welche dieſer ſogleich dem Notarius übergab, und dage¬ gen das Document über den geſchloſſenen Kauf der ganzen theatraliſchen Geräthſchaft erhielt, welche ihm morgen früh übergeben werden ſollte. Kaum waren ſie auseinander gegangen, als Wilhelm ein entſetzliches Geſchrey in dem Hauſe vernahm. Er hörte eine jugend¬ liche Stimme, die, zornig und drohend, durch ein unmäßiges Weinen und Heulen, durch¬ brach. Er hörte dieſe Wehklage von oben herunter an ſeiner Stube vorbey nach dem Hausplatze eilen. Als die Neugierde unſern Freund herun¬ ter lockte, fand er Friedrichen in einer Art von Raſerey. Der Knabe weinte, knirſchte, ſtampfte, drohte mit geballten Fäuſten, und ſtellte ſich ganz ungebährdig vor Zorn und W. Meiſters Lehrj. Z

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/361>, abgerufen am 23.11.2024.