wäre, ausgebreiteter seyn müßte, als der Geist eines ächten Handelsmanns. Welchen Überblick verschaft uns nicht die Ordnung, in der wir unsre Geschäfte führen! Sie läßt uns jederzeit das Ganze überschauen, ohne daß wir nöthig hätten, uns durch das Ein¬ zelne verwirren zu lassen. Welche Vortheile gewährt die doppelte Buchhaltung dem Kauf¬ manne! Es ist eine der schönsten Erfindun¬ gen des menschlichen Geistes, und ein jeder guter Haushalter sollte sie in seiner Wirth¬ schaft einführen.
Verzeih mir, sagte Wilhelm lächelnd, du fängst von der Form an, als wenn das die Sache wäre; gewöhnlich vergeßt ihr aber auch über eurem Addiren und Bilanciren das eigentliche Facit des Lebens.
Leider siehst du nicht, mein Freund, wie Form und Sache hier nur eins ist, eins ohne das andere nicht bestehen könnte. Ordnung
wäre, ausgebreiteter ſeyn müßte, als der Geiſt eines ächten Handelsmanns. Welchen Überblick verſchaft uns nicht die Ordnung, in der wir unſre Geſchäfte führen! Sie läßt uns jederzeit das Ganze überſchauen, ohne daß wir nöthig hätten, uns durch das Ein¬ zelne verwirren zu laſſen. Welche Vortheile gewährt die doppelte Buchhaltung dem Kauf¬ manne! Es iſt eine der ſchönſten Erfindun¬ gen des menſchlichen Geiſtes, und ein jeder guter Haushalter ſollte ſie in ſeiner Wirth¬ ſchaft einführen.
Verzeih mir, ſagte Wilhelm lächelnd, du fängſt von der Form an, als wenn das die Sache wäre; gewöhnlich vergeßt ihr aber auch über eurem Addiren und Bilanciren das eigentliche Facit des Lebens.
Leider ſiehſt du nicht, mein Freund, wie Form und Sache hier nur eins iſt, eins ohne das andere nicht beſtehen könnte. Ordnung
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wäre, ausgebreiteter ſeyn müßte, als der
Geiſt eines ächten Handelsmanns. Welchen
Überblick verſchaft uns nicht die Ordnung,
in der wir unſre Geſchäfte führen! Sie läßt
uns jederzeit das Ganze überſchauen, ohne
daß wir nöthig hätten, uns durch das Ein¬
zelne verwirren zu laſſen. Welche Vortheile
gewährt die doppelte Buchhaltung dem Kauf¬
manne! Es iſt eine der ſchönſten Erfindun¬
gen des menſchlichen Geiſtes, und ein jeder
guter Haushalter ſollte ſie in ſeiner Wirth¬
ſchaft einführen.
Verzeih mir, ſagte Wilhelm lächelnd, du
fängſt von der Form an, als wenn das die
Sache wäre; gewöhnlich vergeßt ihr aber
auch über eurem Addiren und Bilanciren das
eigentliche Facit des Lebens.
Leider ſiehſt du nicht, mein Freund, wie
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/90>, abgerufen am 29.11.2024.
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