O gewiß! Glaube mir, es fehlt dir nur der Anblick einer großen Thätigkeit, um dich auf immer zu dem unsern zu machen; und wenn du zurück kommst, wirst du dich gern zu denen gesellen, die durch alle Arten von Spedition und Spekulation einen Theil des Geldes und Wohlbefindens, das in der Welt seinen nothwendigen Kreislauf führt, an sich zu reißen wissen. Wirf einen Blick auf die natürlichen und künstlichen Producte aller Welttheile, betrachte wie sie wechselsweise zur Nothdurft geworden sind! Welch eine angenehme geistreiche Sorgfalt ist es, alles, was in dem Augenblicke am meisten gesucht wird, und doch bald fehlt, bald schwer zu haben ist, zu kennen, jedem, was er verlangt, leicht und schnell zu verschaffen, sich vorsich¬ tig in Vorrath zu setzen, und den Vortheil jedes Augenblickes dieser großen Cirkulation zu genießen! Dieß ist, dünkt mich, was je¬
O gewiß! Glaube mir, es fehlt dir nur der Anblick einer großen Thätigkeit, um dich auf immer zu dem unſern zu machen; und wenn du zurück kommſt, wirſt du dich gern zu denen geſellen, die durch alle Arten von Spedition und Spekulation einen Theil des Geldes und Wohlbefindens, das in der Welt ſeinen nothwendigen Kreislauf führt, an ſich zu reißen wiſſen. Wirf einen Blick auf die natürlichen und künſtlichen Producte aller Welttheile, betrachte wie ſie wechſelsweiſe zur Nothdurft geworden ſind! Welch eine angenehme geiſtreiche Sorgfalt iſt es, alles, was in dem Augenblicke am meiſten geſucht wird, und doch bald fehlt, bald ſchwer zu haben iſt, zu kennen, jedem, was er verlangt, leicht und ſchnell zu verſchaffen, ſich vorſich¬ tig in Vorrath zu ſetzen, und den Vortheil jedes Augenblickes dieſer großen Cirkulation zu genießen! Dieß iſt, dünkt mich, was je¬
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O gewiß! Glaube mir, es fehlt dir nur
der Anblick einer großen Thätigkeit, um dich
auf immer zu dem unſern zu machen; und
wenn du zurück kommſt, wirſt du dich gern
zu denen geſellen, die durch alle Arten von
Spedition und Spekulation einen Theil des
Geldes und Wohlbefindens, das in der Welt
ſeinen nothwendigen Kreislauf führt, an ſich
zu reißen wiſſen. Wirf einen Blick auf die
natürlichen und künſtlichen Producte aller
Welttheile, betrachte wie ſie wechſelsweiſe
zur Nothdurft geworden ſind! Welch eine
angenehme geiſtreiche Sorgfalt iſt es, alles,
was in dem Augenblicke am meiſten geſucht
wird, und doch bald fehlt, bald ſchwer zu
haben iſt, zu kennen, jedem, was er verlangt,
leicht und ſchnell zu verſchaffen, ſich vorſich¬
tig in Vorrath zu ſetzen, und den Vortheil
jedes Augenblickes dieſer großen Cirkulation
zu genießen! Dieß iſt, dünkt mich, was je¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/92>, abgerufen am 29.11.2024.
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