Melina hatte Hoffnung, in einer kleinen aber wohlhabenden Stadt mit seiner Gesellschaft unterzukommen. Schon befanden sie sich an dem Orte, wohin sie die Pferde des Gra¬ fen gebracht hatten, und sahen sich nach an¬ dern Wagen und Pferden um, mit denen sie weiter zu kommen hofften. Melina hatte den Transport übernommen, und zeigte sich, nach seiner Gewohnheit, übrigens sehr karg. Dagegen hatte Wilhelm die schönen Duka¬ ten der Gräfin in der Tasche, auf deren fröh¬ liche Verwendung er das größte Recht zu haben glaubte, und sehr leicht vergaß er, daß er sie in der stattlichen Bilanz, die er den Seinigen zuschickte, schon sehr ruhmredig aufgeführt hatte.
Zweytes Capitel.
Melina hatte Hoffnung, in einer kleinen aber wohlhabenden Stadt mit ſeiner Geſellſchaft unterzukommen. Schon befanden ſie ſich an dem Orte, wohin ſie die Pferde des Gra¬ fen gebracht hatten, und ſahen ſich nach an¬ dern Wagen und Pferden um, mit denen ſie weiter zu kommen hofften. Melina hatte den Transport übernommen, und zeigte ſich, nach ſeiner Gewohnheit, übrigens ſehr karg. Dagegen hatte Wilhelm die ſchönen Duka¬ ten der Gräfin in der Taſche, auf deren fröh¬ liche Verwendung er das größte Recht zu haben glaubte, und ſehr leicht vergaß er, daß er ſie in der ſtattlichen Bilanz, die er den Seinigen zuſchickte, ſchon ſehr ruhmredig aufgeführt hatte.
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Zweytes Capitel.
Melina hatte Hoffnung, in einer kleinen aber
wohlhabenden Stadt mit ſeiner Geſellſchaft
unterzukommen. Schon befanden ſie ſich an
dem Orte, wohin ſie die Pferde des Gra¬
fen gebracht hatten, und ſahen ſich nach an¬
dern Wagen und Pferden um, mit denen ſie
weiter zu kommen hofften. Melina hatte
den Transport übernommen, und zeigte ſich,
nach ſeiner Gewohnheit, übrigens ſehr karg.
Dagegen hatte Wilhelm die ſchönen Duka¬
ten der Gräfin in der Taſche, auf deren fröh¬
liche Verwendung er das größte Recht zu
haben glaubte, und ſehr leicht vergaß er,
daß er ſie in der ſtattlichen Bilanz, die er
den Seinigen zuſchickte, ſchon ſehr ruhmredig
aufgeführt hatte.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/189>, abgerufen am 21.11.2024.
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