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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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abgeschnitten hatte. Sie empfahl sich da¬
durch nicht übel, und unser Freund, der
durch seine Freygebigkeit sich das Recht er¬
worben hatte, auf Prinz Harry's Manier
mit den übrigen umzugehen, kam bald selbst
in den Geschmack, einige tolle Streiche anzu¬
geben und zu befördern. Man focht, man
tanzte, man erfand allerley Spiele, und in
der Fröhlichkeit des Herzens genoß man des
leidlichen Weins, den man angetroffen hatte,
in starkem Maaße, und Philine lauerte in
der Unordnung dieser Lebensart dem spröden
Helden auf, für den sein guter Genius Sor¬
ge tragen möge.

Eine vorzügliche Unterhaltung, mit der
sich die Gesellschaft besonders ergötzte, be¬
stand in einem extemporirten Spiel, in wel¬
chem sie ihre bisherigen Gönner und Wohl¬
thäter nachahmten und durchzogen. Einige
unter ihnen hatten sich sehr gut die Eigen¬

abgeſchnitten hatte. Sie empfahl ſich da¬
durch nicht übel, und unſer Freund, der
durch ſeine Freygebigkeit ſich das Recht er¬
worben hatte, auf Prinz Harry’s Manier
mit den übrigen umzugehen, kam bald ſelbſt
in den Geſchmack, einige tolle Streiche anzu¬
geben und zu befördern. Man focht, man
tanzte, man erfand allerley Spiele, und in
der Fröhlichkeit des Herzens genoß man des
leidlichen Weins, den man angetroffen hatte,
in ſtarkem Maaße, und Philine lauerte in
der Unordnung dieſer Lebensart dem ſpröden
Helden auf, für den ſein guter Genius Sor¬
ge tragen möge.

Eine vorzügliche Unterhaltung, mit der
ſich die Geſellſchaft beſonders ergötzte, be¬
ſtand in einem extemporirten Spiel, in wel¬
chem ſie ihre bisherigen Gönner und Wohl¬
thäter nachahmten und durchzogen. Einige
unter ihnen hatten ſich ſehr gut die Eigen¬

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[184/0192] abgeſchnitten hatte. Sie empfahl ſich da¬ durch nicht übel, und unſer Freund, der durch ſeine Freygebigkeit ſich das Recht er¬ worben hatte, auf Prinz Harry’s Manier mit den übrigen umzugehen, kam bald ſelbſt in den Geſchmack, einige tolle Streiche anzu¬ geben und zu befördern. Man focht, man tanzte, man erfand allerley Spiele, und in der Fröhlichkeit des Herzens genoß man des leidlichen Weins, den man angetroffen hatte, in ſtarkem Maaße, und Philine lauerte in der Unordnung dieſer Lebensart dem ſpröden Helden auf, für den ſein guter Genius Sor¬ ge tragen möge. Eine vorzügliche Unterhaltung, mit der ſich die Geſellſchaft beſonders ergötzte, be¬ ſtand in einem extemporirten Spiel, in wel¬ chem ſie ihre bisherigen Gönner und Wohl¬ thäter nachahmten und durchzogen. Einige unter ihnen hatten ſich ſehr gut die Eigen¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/192>, abgerufen am 21.11.2024.