sers Freundes empfand, man verhöhnte Phi¬ linen, und wollte ihr die Art und Weise, wie sie ihren Koffer gerettet, zum Verbrechen machen. Aus allerley Anzüglichkeiten und Stichelreden hätte man schließen sollen, sie habe sich während der Plünderung und Nie¬ derlage um die Gunst des Anführers der Bande bemüht, und habe ihn, wer weiß durch welche Künste und Gefälligkeiten, ver¬ mocht, ihren Koffer frey zu geben. Man wollte sie eine ganze Weile vermißt haben. Sie antwortete nichts und klapperte nur mit den großen Schlössern ihres Koffers, um ihre Neider recht von seiner Gegenwart zu über¬ zeugen, und die Verzweiflung des Haufens durch ihr eignes Glück zu vermehren.
ſers Freundes empfand, man verhöhnte Phi¬ linen, und wollte ihr die Art und Weiſe, wie ſie ihren Koffer gerettet, zum Verbrechen machen. Aus allerley Anzüglichkeiten und Stichelreden hätte man ſchließen ſollen, ſie habe ſich während der Plünderung und Nie¬ derlage um die Gunſt des Anführers der Bande bemüht, und habe ihn, wer weiß durch welche Künſte und Gefälligkeiten, ver¬ mocht, ihren Koffer frey zu geben. Man wollte ſie eine ganze Weile vermißt haben. Sie antwortete nichts und klapperte nur mit den großen Schlöſſern ihres Koffers, um ihre Neider recht von ſeiner Gegenwart zu über¬ zeugen, und die Verzweiflung des Haufens durch ihr eignes Glück zu vermehren.
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ſers Freundes empfand, man verhöhnte Phi¬
linen, und wollte ihr die Art und Weiſe, wie
ſie ihren Koffer gerettet, zum Verbrechen
machen. Aus allerley Anzüglichkeiten und
Stichelreden hätte man ſchließen ſollen, ſie
habe ſich während der Plünderung und Nie¬
derlage um die Gunſt des Anführers der
Bande bemüht, und habe ihn, wer weiß
durch welche Künſte und Gefälligkeiten, ver¬
mocht, ihren Koffer frey zu geben. Man
wollte ſie eine ganze Weile vermißt haben.
Sie antwortete nichts und klapperte nur mit
den großen Schlöſſern ihres Koffers, um ihre
Neider recht von ſeiner Gegenwart zu über¬
zeugen, und die Verzweiflung des Haufens
durch ihr eignes Glück zu vermehren.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/245>, abgerufen am 21.11.2024.
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