Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

Bild:
<< vorherige Seite
Eilftes Capitel.

Mit lebhaften Schritten nahete er sich der
Besserung. Er hoffte nun in wenig Tagen
seine Reise antreten zu können. Er wollte
nicht etwa planlos ein schlenderndes Leben
fortsetzen, sondern zweckmäßige Schritte soll¬
ten künftig seine Bahn bezeichnen. Zuerst
wollte er die hülfreiche Herrschaft aufsuchen,
um seine Dankbarkeit an den Tag zu legen,
alsdann zu seinem Freunde dem Director
eilen, um für die verunglückte Gesellschaft
auf das beste zu sorgen, und zugleich die
Handelsfreunde, an die er mit Addressen ver¬
sehen war, besuchen, und die ihm aufgetrag¬
nen Geschäfte verrichten. Er machte sich
Hoffnung, daß ihm das Glück wie vorher
auch künftig beystehen, und ihm Gelegenheit

R 2
Eilftes Capitel.

Mit lebhaften Schritten nahete er ſich der
Beſſerung. Er hoffte nun in wenig Tagen
ſeine Reiſe antreten zu können. Er wollte
nicht etwa planlos ein ſchlenderndes Leben
fortſetzen, ſondern zweckmäßige Schritte ſoll¬
ten künftig ſeine Bahn bezeichnen. Zuerſt
wollte er die hülfreiche Herrſchaft aufſuchen,
um ſeine Dankbarkeit an den Tag zu legen,
alsdann zu ſeinem Freunde dem Director
eilen, um für die verunglückte Geſellſchaft
auf das beſte zu ſorgen, und zugleich die
Handelsfreunde, an die er mit Addreſſen ver¬
ſehen war, beſuchen, und die ihm aufgetrag¬
nen Geſchäfte verrichten. Er machte ſich
Hoffnung, daß ihm das Glück wie vorher
auch künftig beyſtehen, und ihm Gelegenheit

R 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0267" n="259"/>
          </div>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#g">Eilftes Capitel</hi>.<lb/></head>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <p><hi rendition="#in">M</hi>it lebhaften Schritten nahete er &#x017F;ich der<lb/>
Be&#x017F;&#x017F;erung. Er hoffte nun in wenig Tagen<lb/>
&#x017F;eine Rei&#x017F;e antreten zu können. Er wollte<lb/>
nicht etwa planlos ein &#x017F;chlenderndes Leben<lb/>
fort&#x017F;etzen, &#x017F;ondern zweckmäßige Schritte &#x017F;oll¬<lb/>
ten künftig &#x017F;eine Bahn bezeichnen. Zuer&#x017F;t<lb/>
wollte er die hülfreiche Herr&#x017F;chaft auf&#x017F;uchen,<lb/>
um &#x017F;eine Dankbarkeit an den Tag zu legen,<lb/>
alsdann zu &#x017F;einem Freunde dem Director<lb/>
eilen, um für die verunglückte Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
auf das be&#x017F;te zu &#x017F;orgen, und zugleich die<lb/>
Handelsfreunde, an die er mit Addre&#x017F;&#x017F;en ver¬<lb/>
&#x017F;ehen war, be&#x017F;uchen, und die ihm aufgetrag¬<lb/>
nen Ge&#x017F;chäfte verrichten. Er machte &#x017F;ich<lb/>
Hoffnung, daß ihm das Glück wie vorher<lb/>
auch künftig bey&#x017F;tehen, und ihm Gelegenheit<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R 2<lb/></fw>
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[259/0267] Eilftes Capitel. Mit lebhaften Schritten nahete er ſich der Beſſerung. Er hoffte nun in wenig Tagen ſeine Reiſe antreten zu können. Er wollte nicht etwa planlos ein ſchlenderndes Leben fortſetzen, ſondern zweckmäßige Schritte ſoll¬ ten künftig ſeine Bahn bezeichnen. Zuerſt wollte er die hülfreiche Herrſchaft aufſuchen, um ſeine Dankbarkeit an den Tag zu legen, alsdann zu ſeinem Freunde dem Director eilen, um für die verunglückte Geſellſchaft auf das beſte zu ſorgen, und zugleich die Handelsfreunde, an die er mit Addreſſen ver¬ ſehen war, beſuchen, und die ihm aufgetrag¬ nen Geſchäfte verrichten. Er machte ſich Hoffnung, daß ihm das Glück wie vorher auch künftig beyſtehen, und ihm Gelegenheit R 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/267
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/267>, abgerufen am 22.11.2024.