tet, und nun steh ich auch auf der Liste. Der Narr! -- Vom übrigen Volke sollst du morgen hören. Und nun noch ein Wörtchen von Philinen, die Du kennst, die Erznärrin ist in Dich verliebt. Sie schwur, daß es wahr sey, und betheuerte, daß es ein rechter Spaß sey. Sie bat Wilhelmen inständig, er möchte sich in Aurelien verlieben, dann werde die Hetze erst recht angehen. Sie läuft ihrem Ungetreuen, Du ihr, ich Dir und der Bruder mir nach. Wenn das nicht eine Lust auf ein halbes Jahr giebt, so will ich an der ersten Episode sterben, die sich zu die¬ sem vierfach verschlungenen Romane hinzu¬ wirft. Sie bat ihn, er möchte ihr den Han¬ del nicht verderben, und ihr so viel Achtung bezeigen, als sie durch ihr öffentliches Betra¬ gen verdienen wolle.
Funf¬
tet, und nun ſteh ich auch auf der Liſte. Der Narr! — Vom übrigen Volke ſollſt du morgen hören. Und nun noch ein Wörtchen von Philinen, die Du kennſt, die Erznärrin iſt in Dich verliebt. Sie ſchwur, daß es wahr ſey, und betheuerte, daß es ein rechter Spaß ſey. Sie bat Wilhelmen inſtändig, er möchte ſich in Aurelien verlieben, dann werde die Hetze erſt recht angehen. Sie läuft ihrem Ungetreuen, Du ihr, ich Dir und der Bruder mir nach. Wenn das nicht eine Luſt auf ein halbes Jahr giebt, ſo will ich an der erſten Epiſode ſterben, die ſich zu die¬ ſem vierfach verſchlungenen Romane hinzu¬ wirft. Sie bat ihn, er möchte ihr den Han¬ del nicht verderben, und ihr ſo viel Achtung bezeigen, als ſie durch ihr öffentliches Betra¬ gen verdienen wolle.
Funf¬
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0297"n="288"/>
tet, und nun ſteh ich auch auf der Liſte.<lb/>
Der Narr! — Vom übrigen Volke ſollſt du<lb/>
morgen hören. Und nun noch ein Wörtchen<lb/>
von Philinen, die Du kennſt, die Erznärrin<lb/>
iſt in Dich verliebt. Sie ſchwur, daß es<lb/>
wahr ſey, und betheuerte, daß es ein rechter<lb/>
Spaß ſey. Sie bat Wilhelmen inſtändig,<lb/>
er möchte ſich in Aurelien verlieben, dann<lb/>
werde die Hetze erſt recht angehen. Sie<lb/>
läuft ihrem Ungetreuen, Du ihr, ich Dir und<lb/>
der Bruder mir nach. Wenn das nicht eine<lb/>
Luſt auf ein halbes Jahr giebt, ſo will ich<lb/>
an der erſten Epiſode ſterben, die ſich zu die¬<lb/>ſem vierfach verſchlungenen Romane hinzu¬<lb/>
wirft. Sie bat ihn, er möchte ihr den Han¬<lb/>
del nicht verderben, und ihr ſo viel Achtung<lb/>
bezeigen, als ſie durch ihr öffentliches Betra¬<lb/>
gen verdienen wolle.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#g">Funf</hi>¬<lb/></fw></div></div></div></body></text></TEI>
[288/0297]
tet, und nun ſteh ich auch auf der Liſte.
Der Narr! — Vom übrigen Volke ſollſt du
morgen hören. Und nun noch ein Wörtchen
von Philinen, die Du kennſt, die Erznärrin
iſt in Dich verliebt. Sie ſchwur, daß es
wahr ſey, und betheuerte, daß es ein rechter
Spaß ſey. Sie bat Wilhelmen inſtändig,
er möchte ſich in Aurelien verlieben, dann
werde die Hetze erſt recht angehen. Sie
läuft ihrem Ungetreuen, Du ihr, ich Dir und
der Bruder mir nach. Wenn das nicht eine
Luſt auf ein halbes Jahr giebt, ſo will ich
an der erſten Epiſode ſterben, die ſich zu die¬
ſem vierfach verſchlungenen Romane hinzu¬
wirft. Sie bat ihn, er möchte ihr den Han¬
del nicht verderben, und ihr ſo viel Achtung
bezeigen, als ſie durch ihr öffentliches Betra¬
gen verdienen wolle.
Funf¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/297>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.