alle Zuhörer auszubreiten, und die geistreiche Art, mit der er die feinsten Schattirungen der Rollen mit der größten Leichtigkeit aus¬ druckte, erweckte um soviel mehr Freude, als er die Kunst zu verbergen wußte, die er sich durch eine anhaltende Übung eigen gemacht hatte.
Seine Schwester Aurelie blieb nicht hin¬ ter ihm, und erhielt noch größeren Beyfall, indem sie die Gemüther der Menschen rühr¬ te, die er zu erheitern und zu erfreuen so sehr im Stande war.
Nach einigen Tagen, die auf eine ange¬ nehme Weise zugebracht wurden, verlangte Aurelie nach unserm Freund. Er eilte zu ihr, und fand sie auf dem Kanapee liegen; sie schien am Kopfweh zu leiden, und ihr ganzes Wesen konnte eine fieberhafte Bewe¬ gung nicht verbergen. Ihr Auge erheiterte sich, als sie den Hereintretenden ansah. Ver¬
alle Zuhörer auszubreiten, und die geiſtreiche Art, mit der er die feinſten Schattirungen der Rollen mit der größten Leichtigkeit aus¬ druckte, erweckte um ſoviel mehr Freude, als er die Kunſt zu verbergen wußte, die er ſich durch eine anhaltende Übung eigen gemacht hatte.
Seine Schweſter Aurelie blieb nicht hin¬ ter ihm, und erhielt noch größeren Beyfall, indem ſie die Gemüther der Menſchen rühr¬ te, die er zu erheitern und zu erfreuen ſo ſehr im Stande war.
Nach einigen Tagen, die auf eine ange¬ nehme Weiſe zugebracht wurden, verlangte Aurelie nach unſerm Freund. Er eilte zu ihr, und fand ſie auf dem Kanapee liegen; ſie ſchien am Kopfweh zu leiden, und ihr ganzes Weſen konnte eine fieberhafte Bewe¬ gung nicht verbergen. Ihr Auge erheiterte ſich, als ſie den Hereintretenden anſah. Ver¬
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alle Zuhörer auszubreiten, und die geiſtreiche
Art, mit der er die feinſten Schattirungen
der Rollen mit der größten Leichtigkeit aus¬
druckte, erweckte um ſoviel mehr Freude, als
er die Kunſt zu verbergen wußte, die er ſich
durch eine anhaltende Übung eigen gemacht
hatte.
Seine Schweſter Aurelie blieb nicht hin¬
ter ihm, und erhielt noch größeren Beyfall,
indem ſie die Gemüther der Menſchen rühr¬
te, die er zu erheitern und zu erfreuen ſo
ſehr im Stande war.
Nach einigen Tagen, die auf eine ange¬
nehme Weiſe zugebracht wurden, verlangte
Aurelie nach unſerm Freund. Er eilte zu
ihr, und fand ſie auf dem Kanapee liegen;
ſie ſchien am Kopfweh zu leiden, und ihr
ganzes Weſen konnte eine fieberhafte Bewe¬
gung nicht verbergen. Ihr Auge erheiterte
ſich, als ſie den Hereintretenden anſah. Ver¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/302>, abgerufen am 22.11.2024.
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