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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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werde, als man geglaubt, sondern weil auch
unerwarteter Besuch schon gegenwärtig ange¬
langt sey; der Platz gehe sehr zusammen, sie
würden auch deswegen nicht so gut logiren,
als man es ihnen vorher bestimmt habe,
welches ihm außerordentlich leid thue.

Man theilte sich in die Wagen, so gut
es gehen wollte, und da leidlich Wetter und
das Schloß nur einige Stunden entfernt
war, machten sich die Lustigsten lieber zu
Fuße auf den Weg, als daß sie die Rückkehr
der Kutschen hätten abwarten sollen. Die
Caravane zog mit Freudengeschrey aus, zum
erstenmal ohne Sorgen, wie der Wirth zu
bezahlen sey. Das Schloß des Grafen stand
ihnen wie ein Feengebäude vor der Seele,
sie waren die glücklichsten und fröhlichsten
Menschen von der Welt, und jeder knüpfte
unterweges an diesen Tag, nach seiner Art
zu denken, eine Reihe von Glück, Ehre und
Wohlstand.

werde, als man geglaubt, ſondern weil auch
unerwarteter Beſuch ſchon gegenwärtig ange¬
langt ſey; der Platz gehe ſehr zuſammen, ſie
würden auch deswegen nicht ſo gut logiren,
als man es ihnen vorher beſtimmt habe,
welches ihm außerordentlich leid thue.

Man theilte ſich in die Wagen, ſo gut
es gehen wollte, und da leidlich Wetter und
das Schloß nur einige Stunden entfernt
war, machten ſich die Luſtigſten lieber zu
Fuße auf den Weg, als daß ſie die Rückkehr
der Kutſchen hätten abwarten ſollen. Die
Caravane zog mit Freudengeſchrey aus, zum
erſtenmal ohne Sorgen, wie der Wirth zu
bezahlen ſey. Das Schloß des Grafen ſtand
ihnen wie ein Feengebäude vor der Seele,
ſie waren die glücklichſten und fröhlichſten
Menſchen von der Welt, und jeder knüpfte
unterweges an dieſen Tag, nach ſeiner Art
zu denken, eine Reihe von Glück, Ehre und
Wohlſtand.

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[38/0046] werde, als man geglaubt, ſondern weil auch unerwarteter Beſuch ſchon gegenwärtig ange¬ langt ſey; der Platz gehe ſehr zuſammen, ſie würden auch deswegen nicht ſo gut logiren, als man es ihnen vorher beſtimmt habe, welches ihm außerordentlich leid thue. Man theilte ſich in die Wagen, ſo gut es gehen wollte, und da leidlich Wetter und das Schloß nur einige Stunden entfernt war, machten ſich die Luſtigſten lieber zu Fuße auf den Weg, als daß ſie die Rückkehr der Kutſchen hätten abwarten ſollen. Die Caravane zog mit Freudengeſchrey aus, zum erſtenmal ohne Sorgen, wie der Wirth zu bezahlen ſey. Das Schloß des Grafen ſtand ihnen wie ein Feengebäude vor der Seele, ſie waren die glücklichſten und fröhlichſten Menſchen von der Welt, und jeder knüpfte unterweges an dieſen Tag, nach ſeiner Art zu denken, eine Reihe von Glück, Ehre und Wohlſtand.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/46>, abgerufen am 24.11.2024.