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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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Ihrem Stücke, als was Sie gefragt wer¬
den.

Ich höre, rief ihm der Graf zu, Sie sind
recht fleißig und arbeiten an meinem Vor¬
spiele, das ich zu Ehren des Prinzen geben
will. Ich billige, daß Sie eine Minerva
darin anbringen wollen, und ich denke bey
Zeiten darauf, wie die Göttin zu kleiden ist,
damit man nicht gegen das Kostüme ver¬
stößt. Ich lasse deswegen aus meiner Bi¬
bliothek alle Bücher herbeybringen, worin
sich das Bild derselben befindet.

In eben dem Augenblicke traten einige
Bediente mit großen Körben voll Büchern
allerley Formats in den Saal.

Montfaucon, die Sammlungen antiker
Statüen, Gemmen und Münzen, alle Arten
mythologischer Schriften wurden aufgeschla¬
gen und die Figuren verglichen. Aber auch
daran war es noch nicht genug! Des Gra¬

Ihrem Stücke, als was Sie gefragt wer¬
den.

Ich höre, rief ihm der Graf zu, Sie ſind
recht fleißig und arbeiten an meinem Vor¬
ſpiele, das ich zu Ehren des Prinzen geben
will. Ich billige, daß Sie eine Minerva
darin anbringen wollen, und ich denke bey
Zeiten darauf, wie die Göttin zu kleiden iſt,
damit man nicht gegen das Koſtüme ver¬
ſtößt. Ich laſſe deswegen aus meiner Bi¬
bliothek alle Bücher herbeybringen, worin
ſich das Bild derſelben befindet.

In eben dem Augenblicke traten einige
Bediente mit großen Körben voll Büchern
allerley Formats in den Saal.

Montfaucon, die Sammlungen antiker
Statüen, Gemmen und Münzen, alle Arten
mythologiſcher Schriften wurden aufgeſchla¬
gen und die Figuren verglichen. Aber auch
daran war es noch nicht genug! Des Gra¬

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[76/0084] Ihrem Stücke, als was Sie gefragt wer¬ den. Ich höre, rief ihm der Graf zu, Sie ſind recht fleißig und arbeiten an meinem Vor¬ ſpiele, das ich zu Ehren des Prinzen geben will. Ich billige, daß Sie eine Minerva darin anbringen wollen, und ich denke bey Zeiten darauf, wie die Göttin zu kleiden iſt, damit man nicht gegen das Koſtüme ver¬ ſtößt. Ich laſſe deswegen aus meiner Bi¬ bliothek alle Bücher herbeybringen, worin ſich das Bild derſelben befindet. In eben dem Augenblicke traten einige Bediente mit großen Körben voll Büchern allerley Formats in den Saal. Montfaucon, die Sammlungen antiker Statüen, Gemmen und Münzen, alle Arten mythologiſcher Schriften wurden aufgeſchla¬ gen und die Figuren verglichen. Aber auch daran war es noch nicht genug! Des Gra¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/84>, abgerufen am 21.11.2024.