Befeuert durch den aufrichtigen Antheil, den die Frauenzimmer an der Sache nahmen, ward der Plan, der ihm durch die Erzäh¬ lung gegenwärtiger geworden war, ganz le¬ bendig. Er brachte den größten Theil der Nacht und den andern Morgen mit der sorg¬ fältigsten Versification des Dialogs und der Lieder zu.
Er war so ziemlich fertig, als er in das neue Schloß gerufen wurde, wo er hörte, daß die Herrschaft, die eben frühstückte, ihn sprechen wollte. Er trat in den Saal, die Baronesse kam ihm wieder zuerst entgegen, und unter dem Vorwande, als wenn sie ihm einen guten Morgen bieten wollte, lispelte sie heimlich zu ihm: Sagen Sie nichts von
Siebentes Capitel.
Befeuert durch den aufrichtigen Antheil, den die Frauenzimmer an der Sache nahmen, ward der Plan, der ihm durch die Erzäh¬ lung gegenwärtiger geworden war, ganz le¬ bendig. Er brachte den größten Theil der Nacht und den andern Morgen mit der ſorg¬ fältigſten Verſification des Dialogs und der Lieder zu.
Er war ſo ziemlich fertig, als er in das neue Schloß gerufen wurde, wo er hörte, daß die Herrſchaft, die eben frühſtückte, ihn ſprechen wollte. Er trat in den Saal, die Baroneſſe kam ihm wieder zuerſt entgegen, und unter dem Vorwande, als wenn ſie ihm einen guten Morgen bieten wollte, liſpelte ſie heimlich zu ihm: Sagen Sie nichts von
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Siebentes Capitel.
Befeuert durch den aufrichtigen Antheil, den
die Frauenzimmer an der Sache nahmen,
ward der Plan, der ihm durch die Erzäh¬
lung gegenwärtiger geworden war, ganz le¬
bendig. Er brachte den größten Theil der
Nacht und den andern Morgen mit der ſorg¬
fältigſten Verſification des Dialogs und der
Lieder zu.
Er war ſo ziemlich fertig, als er in das
neue Schloß gerufen wurde, wo er hörte,
daß die Herrſchaft, die eben frühſtückte, ihn
ſprechen wollte. Er trat in den Saal, die
Baroneſſe kam ihm wieder zuerſt entgegen,
und unter dem Vorwande, als wenn ſie ihm
einen guten Morgen bieten wollte, liſpelte
ſie heimlich zu ihm: Sagen Sie nichts von
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/83>, abgerufen am 24.11.2024.
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