mit der Luft fechten, und unser Soufleur aus der Coulisse den Vortrag des Geistes suppliren müßte.
Wir wollen den wunderbaren Freund nicht durch unsern Unglauben verscheuchen, versetzte Wilhelm; er kommt gewiß zur rech¬ ten Zeit, und wird uns so gut als die Zu¬ schauer überraschen.
Gewiß, rief Serlo, ich werde froh seyn, wenn das Stück morgen gegeben ist, es macht uns mehr Umstände als ich geglaubt habe.
Aber niemand in der Welt wird froher seyn als ich, wenn das Stück morgen ge¬ spielt ist, versetzte Philine, so wenig mich meine Rolle drückt. Denn immer und ewig von Einer Sache reden zu hören, wobey doch nichts weiter heraus kommt als eine Repräsentation, die, wie so viele hundert andere, vergessen werden wird, dazu will
meine
mit der Luft fechten, und unſer Soufleur aus der Couliſſe den Vortrag des Geiſtes ſuppliren müßte.
Wir wollen den wunderbaren Freund nicht durch unſern Unglauben verſcheuchen, verſetzte Wilhelm; er kommt gewiß zur rech¬ ten Zeit, und wird uns ſo gut als die Zu¬ ſchauer überraſchen.
Gewiß, rief Serlo, ich werde froh ſeyn, wenn das Stück morgen gegeben iſt, es macht uns mehr Umſtände als ich geglaubt habe.
Aber niemand in der Welt wird froher ſeyn als ich, wenn das Stück morgen ge¬ ſpielt iſt, verſetzte Philine, ſo wenig mich meine Rolle drückt. Denn immer und ewig von Einer Sache reden zu hören, wobey doch nichts weiter heraus kommt als eine Repräſentation, die, wie ſo viele hundert andere, vergeſſen werden wird, dazu will
meine
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[96/0102]
mit der Luft fechten, und unſer Soufleur
aus der Couliſſe den Vortrag des Geiſtes
ſuppliren müßte.
Wir wollen den wunderbaren Freund
nicht durch unſern Unglauben verſcheuchen,
verſetzte Wilhelm; er kommt gewiß zur rech¬
ten Zeit, und wird uns ſo gut als die Zu¬
ſchauer überraſchen.
Gewiß, rief Serlo, ich werde froh ſeyn,
wenn das Stück morgen gegeben iſt, es
macht uns mehr Umſtände als ich geglaubt
habe.
Aber niemand in der Welt wird froher
ſeyn als ich, wenn das Stück morgen ge¬
ſpielt iſt, verſetzte Philine, ſo wenig mich
meine Rolle drückt. Denn immer und ewig
von Einer Sache reden zu hören, wobey
doch nichts weiter heraus kommt als eine
Repräſentation, die, wie ſo viele hundert
andere, vergeſſen werden wird, dazu will
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre03_1795/102>, abgerufen am 04.01.2025.
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