ge von einander. Stehen Sie auf, sagte er, wenn ich Ihnen nicht das Zimmer diese Nacht überlassen soll.
Mit großem Erstaunen fand er sein Bet¬ te leer, die Kissen und Decken in schönster Ruhe. Er sah sich um, suchte nach, suchte alles durch, und fand keine Spur von dem Schalk. Hinter dem Bette, dem Ofen, den Schränken war nichts zu sehen; er suchte ämsiger und ämsiger; ja ein boshafter Zu¬ schauer hätte glauben mögen, er suche um zu finden.
Kein Schlaf stellte sich ein; er setzte die Pantoffeln auf seinen Tisch, ging auf und nieder, blieb manchmal bey dem Tische ste¬ hen, und ein schelmischer Genius, der ihn belauschte, will versichern: er habe sich einen großen Theil der Nacht mit den allerlieb¬ sten Stelzchen beschäftigt; er habe sie mit einem gewissen Interesse angesehen, behan¬
ge von einander. Stehen Sie auf, ſagte er, wenn ich Ihnen nicht das Zimmer dieſe Nacht überlaſſen ſoll.
Mit großem Erſtaunen fand er ſein Bet¬ te leer, die Kiſſen und Decken in ſchönſter Ruhe. Er ſah ſich um, ſuchte nach, ſuchte alles durch, und fand keine Spur von dem Schalk. Hinter dem Bette, dem Ofen, den Schränken war nichts zu ſehen; er ſuchte ämſiger und ämſiger; ja ein boshafter Zu¬ ſchauer hätte glauben mögen, er ſuche um zu finden.
Kein Schlaf ſtellte ſich ein; er ſetzte die Pantoffeln auf ſeinen Tiſch, ging auf und nieder, blieb manchmal bey dem Tiſche ſte¬ hen, und ein ſchelmiſcher Genius, der ihn belauſchte, will verſichern: er habe ſich einen großen Theil der Nacht mit den allerlieb¬ ſten Stelzchen beſchäftigt; er habe ſie mit einem gewiſſen Intereſſe angeſehen, behan¬
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ge von einander. Stehen Sie auf, ſagte er,
wenn ich Ihnen nicht das Zimmer dieſe
Nacht überlaſſen ſoll.
Mit großem Erſtaunen fand er ſein Bet¬
te leer, die Kiſſen und Decken in ſchönſter
Ruhe. Er ſah ſich um, ſuchte nach, ſuchte
alles durch, und fand keine Spur von dem
Schalk. Hinter dem Bette, dem Ofen, den
Schränken war nichts zu ſehen; er ſuchte
ämſiger und ämſiger; ja ein boshafter Zu¬
ſchauer hätte glauben mögen, er ſuche um
zu finden.
Kein Schlaf ſtellte ſich ein; er ſetzte die
Pantoffeln auf ſeinen Tiſch, ging auf und
nieder, blieb manchmal bey dem Tiſche ſte¬
hen, und ein ſchelmiſcher Genius, der ihn
belauſchte, will verſichern: er habe ſich einen
großen Theil der Nacht mit den allerlieb¬
ſten Stelzchen beſchäftigt; er habe ſie mit
einem gewiſſen Intereſſe angeſehen, behan¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre03_1795/112>, abgerufen am 04.01.2025.
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