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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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faßte: es ist nun genug der Verstellung, ge¬
nug der Vorbereitung! Dein gleichgültiger,
Dein ruhiger, Dein zufriedner Ton hat Dich
verrathen. Gieb mir Marianen wieder, sie
lebt, sie ist in der Nähe. Nicht umsonst
hast Du diese späte einsame Stunde zu Dei¬
nem Besuche gewählt, nicht umsonst hast Du
mich durch diese entzückende Erzählung vor¬
bereitet. Wo hast Du sie? wo verbirgst Du
sie? ich glaube Dir alles, ich verspreche Dir
alles zu glauben, wenn Du mir sie zeigst,
wenn Du sie meinen Armen wieder giebst.
Ihren Schatten habe ich schon im Fluge ge¬
sehen, laß mich sie wieder in meine Arme
fassen! Ich will vor ihr auf den Knien lie¬
gen, ich will sie um Vergebung bitten, ich
will ihr zu ihrem Kampfe, zu ihrem Siege
über sich und dich Glück wünschen, ich will
ihr meinen Felix zuführen. Komm! wo hast
Du sie versteckt? laß sie, laß mich nicht län¬

faßte: es iſt nun genug der Verſtellung, ge¬
nug der Vorbereitung! Dein gleichgültiger,
Dein ruhiger, Dein zufriedner Ton hat Dich
verrathen. Gieb mir Marianen wieder, ſie
lebt, ſie iſt in der Nähe. Nicht umſonſt
haſt Du dieſe ſpäte einſame Stunde zu Dei¬
nem Beſuche gewählt, nicht umſonſt haſt Du
mich durch dieſe entzückende Erzählung vor¬
bereitet. Wo haſt Du ſie? wo verbirgſt Du
ſie? ich glaube Dir alles, ich verſpreche Dir
alles zu glauben, wenn Du mir ſie zeigſt,
wenn Du ſie meinen Armen wieder giebſt.
Ihren Schatten habe ich ſchon im Fluge ge¬
ſehen, laß mich ſie wieder in meine Arme
faſſen! Ich will vor ihr auf den Knien lie¬
gen, ich will ſie um Vergebung bitten, ich
will ihr zu ihrem Kampfe, zu ihrem Siege
über ſich und dich Glück wünſchen, ich will
ihr meinen Felix zuführen. Komm! wo haſt
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[166/0170] faßte: es iſt nun genug der Verſtellung, ge¬ nug der Vorbereitung! Dein gleichgültiger, Dein ruhiger, Dein zufriedner Ton hat Dich verrathen. Gieb mir Marianen wieder, ſie lebt, ſie iſt in der Nähe. Nicht umſonſt haſt Du dieſe ſpäte einſame Stunde zu Dei¬ nem Beſuche gewählt, nicht umſonſt haſt Du mich durch dieſe entzückende Erzählung vor¬ bereitet. Wo haſt Du ſie? wo verbirgſt Du ſie? ich glaube Dir alles, ich verſpreche Dir alles zu glauben, wenn Du mir ſie zeigſt, wenn Du ſie meinen Armen wieder giebſt. Ihren Schatten habe ich ſchon im Fluge ge¬ ſehen, laß mich ſie wieder in meine Arme faſſen! Ich will vor ihr auf den Knien lie¬ gen, ich will ſie um Vergebung bitten, ich will ihr zu ihrem Kampfe, zu ihrem Siege über ſich und dich Glück wünſchen, ich will ihr meinen Felix zuführen. Komm! wo haſt Du ſie verſteckt? laß ſie, laß mich nicht län¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/170>, abgerufen am 27.11.2024.