und an einem gleichen Diadem in den Haa¬ ren. Anfangs wollte ich die Flügel weglas¬ sen, doch bestanden die Frauenzimmer, die sie anputzten, auf ein Paar große goldene Schwingen, an denen sie recht ihre Kunst zeigen wollten. So trat, mit einer Lilie in der einen Hand, und mit einem Körbchen in der andern, die wundersame Erscheinung in die Mitte der Mädchen, und überraschte mich selbst. Da kommt der Engel, sagte ich. Die Kinder traten gleichsam alle zurück! Endlich riefen sie aus: es ist Mignon, und getrauten sich doch nicht, dem wundersamen Bilde näher zu treten.
Hier sind eure Gaben, sagte sie, und reichte das Körbchen hin. Man versammelte sich um sie, man betrachtete, man befühlte, man befragte sie.
Bist Du ein Engel? fragte das eine Kind.
und an einem gleichen Diadem in den Haa¬ ren. Anfangs wollte ich die Flügel weglaſ¬ ſen, doch beſtanden die Frauenzimmer, die ſie anputzten, auf ein Paar große goldene Schwingen, an denen ſie recht ihre Kunſt zeigen wollten. So trat, mit einer Lilie in der einen Hand, und mit einem Körbchen in der andern, die wunderſame Erſcheinung in die Mitte der Mädchen, und überraſchte mich ſelbſt. Da kommt der Engel, ſagte ich. Die Kinder traten gleichſam alle zurück! Endlich riefen ſie aus: es iſt Mignon, und getrauten ſich doch nicht, dem wunderſamen Bilde näher zu treten.
Hier ſind eure Gaben, ſagte ſie, und reichte das Körbchen hin. Man verſammelte ſich um ſie, man betrachtete, man befühlte, man befragte ſie.
Biſt Du ein Engel? fragte das eine Kind.
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und an einem gleichen Diadem in den Haa¬
ren. Anfangs wollte ich die Flügel weglaſ¬
ſen, doch beſtanden die Frauenzimmer, die
ſie anputzten, auf ein Paar große goldene
Schwingen, an denen ſie recht ihre Kunſt
zeigen wollten. So trat, mit einer Lilie in
der einen Hand, und mit einem Körbchen
in der andern, die wunderſame Erſcheinung
in die Mitte der Mädchen, und überraſchte
mich ſelbſt. Da kommt der Engel, ſagte
ich. Die Kinder traten gleichſam alle zurück!
Endlich riefen ſie aus: es iſt Mignon, und
getrauten ſich doch nicht, dem wunderſamen
Bilde näher zu treten.
Hier ſind eure Gaben, ſagte ſie, und
reichte das Körbchen hin. Man verſammelte
ſich um ſie, man betrachtete, man befühlte,
man befragte ſie.
Biſt Du ein Engel? fragte das eine
Kind.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/262>, abgerufen am 22.11.2024.
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