sikalisches Kabinet. Er fühlte sich so fremd vor allen diesen Gegenständen. Felix war indessen erwacht und ihm nachgesprungen; der Gedanke, wie und wann er Theresens Brief erhalten werde, machte ihm Sorge, er fürchtete sich vor dem Anblick Mignons, gewissermaßen vor dem Anblick Nataliens. Wie ungleich war sein gegenwärtiger Zustand mit jenen Augenblicken, als er den Brief an Theresen gesiegelt hatte, und mit frohem Muth sich ganz einem so edlen Wesen hingab.
Natalie ließ ihn zum Frühstück einladen. Er trat in ein Zimmer, in welchem verschie¬ dene reinlich gekleidete Mädchen, alle, wie es schien, unter zehen Jahren, einen Tisch zu rechte machten, indem eine ältliche Per¬ son verschiedene Arten von Getränken her¬ einbrachte.
Wilhelm beschaute ein Bild, das über dem Kanapee hing, mit Aufmerksamkeit, er
ſikaliſches Kabinet. Er fühlte ſich ſo fremd vor allen dieſen Gegenſtänden. Felix war indeſſen erwacht und ihm nachgeſprungen; der Gedanke, wie und wann er Thereſens Brief erhalten werde, machte ihm Sorge, er fürchtete ſich vor dem Anblick Mignons, gewiſſermaßen vor dem Anblick Nataliens. Wie ungleich war ſein gegenwärtiger Zuſtand mit jenen Augenblicken, als er den Brief an Thereſen geſiegelt hatte, und mit frohem Muth ſich ganz einem ſo edlen Weſen hingab.
Natalie ließ ihn zum Frühſtück einladen. Er trat in ein Zimmer, in welchem verſchie¬ dene reinlich gekleidete Mädchen, alle, wie es ſchien, unter zehen Jahren, einen Tiſch zu rechte machten, indem eine ältliche Per¬ ſon verſchiedene Arten von Getränken her¬ einbrachte.
Wilhelm beſchaute ein Bild, das über dem Kanapee hing, mit Aufmerkſamkeit, er
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ſikaliſches Kabinet. Er fühlte ſich ſo fremd
vor allen dieſen Gegenſtänden. Felix war
indeſſen erwacht und ihm nachgeſprungen;
der Gedanke, wie und wann er Thereſens
Brief erhalten werde, machte ihm Sorge,
er fürchtete ſich vor dem Anblick Mignons,
gewiſſermaßen vor dem Anblick Nataliens.
Wie ungleich war ſein gegenwärtiger Zuſtand
mit jenen Augenblicken, als er den Brief an
Thereſen geſiegelt hatte, und mit frohem
Muth ſich ganz einem ſo edlen Weſen hingab.
Natalie ließ ihn zum Frühſtück einladen.
Er trat in ein Zimmer, in welchem verſchie¬
dene reinlich gekleidete Mädchen, alle, wie
es ſchien, unter zehen Jahren, einen Tiſch
zu rechte machten, indem eine ältliche Per¬
ſon verſchiedene Arten von Getränken her¬
einbrachte.
Wilhelm beſchaute ein Bild, das über
dem Kanapee hing, mit Aufmerkſamkeit, er
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/267>, abgerufen am 22.11.2024.
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