Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

mit der sämmtlichen hohen Familie vollkom¬
mener Zufriedenheit anzulangen, und gele¬
gentlich mich wieder zu entfernen, der ich
mich, und so weiter, Graf von Schneckenfuß.

Das ist eine neue Familie, sagte der
Abbe.

Es mag ein Vikariatsgraf seyn, versetzte
Jarno.

Das Geheimnis ist leicht zu errathen,
sagte Natalie, ich wette es ist Bruder Frie¬
drich, der uns schon seit dem Tode des
Oheims mit einem Besuche droht.

Getroffen! schöne und weise Schwester,
rief jemand aus einem nahen Busche, und
zugleich trat ein angenehmer, heiterer, jun¬
ger Mann hervor, Wilhelm konnte sich
kaum eines Schreyes enthalten. Wie? rief
er, unser blonder Schelm, der soll mir auch
hier noch erscheinen? Friedrich ward auf¬
merksam, sah Wilhelmen an und rief: wahr¬

mit der ſämmtlichen hohen Familie vollkom¬
mener Zufriedenheit anzulangen, und gele¬
gentlich mich wieder zu entfernen, der ich
mich, und ſo weiter, Graf von Schneckenfuß.

Das iſt eine neue Familie, ſagte der
Abbé.

Es mag ein Vikariatsgraf ſeyn, verſetzte
Jarno.

Das Geheimnis iſt leicht zu errathen,
ſagte Natalie, ich wette es iſt Bruder Frie¬
drich, der uns ſchon ſeit dem Tode des
Oheims mit einem Beſuche droht.

Getroffen! ſchöne und weiſe Schweſter,
rief jemand aus einem nahen Buſche, und
zugleich trat ein angenehmer, heiterer, jun¬
ger Mann hervor, Wilhelm konnte ſich
kaum eines Schreyes enthalten. Wie? rief
er, unſer blonder Schelm, der ſoll mir auch
hier noch erſcheinen? Friedrich ward auf¬
merkſam, ſah Wilhelmen an und rief: wahr¬

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0367" n="363"/>
mit der &#x017F;ämmtlichen hohen Familie vollkom¬<lb/>
mener Zufriedenheit anzulangen, und gele¬<lb/>
gentlich mich wieder zu entfernen, der ich<lb/>
mich, und &#x017F;o weiter, Graf von Schneckenfuß.</p><lb/>
            <p>Das i&#x017F;t eine neue Familie, &#x017F;agte der<lb/>
Abbé.</p><lb/>
            <p>Es mag ein Vikariatsgraf &#x017F;eyn, ver&#x017F;etzte<lb/>
Jarno.</p><lb/>
            <p>Das Geheimnis i&#x017F;t leicht zu errathen,<lb/>
&#x017F;agte Natalie, ich wette es i&#x017F;t Bruder Frie¬<lb/>
drich, der uns &#x017F;chon &#x017F;eit dem Tode des<lb/>
Oheims mit einem Be&#x017F;uche droht.</p><lb/>
            <p>Getroffen! &#x017F;chöne und wei&#x017F;e Schwe&#x017F;ter,<lb/>
rief jemand aus einem nahen Bu&#x017F;che, und<lb/>
zugleich trat ein angenehmer, heiterer, jun¬<lb/>
ger Mann hervor, Wilhelm konnte &#x017F;ich<lb/>
kaum eines Schreyes enthalten. Wie? rief<lb/>
er, un&#x017F;er blonder Schelm, der &#x017F;oll mir auch<lb/>
hier noch er&#x017F;cheinen? Friedrich ward auf¬<lb/>
merk&#x017F;am, &#x017F;ah Wilhelmen an und rief: wahr¬<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[363/0367] mit der ſämmtlichen hohen Familie vollkom¬ mener Zufriedenheit anzulangen, und gele¬ gentlich mich wieder zu entfernen, der ich mich, und ſo weiter, Graf von Schneckenfuß. Das iſt eine neue Familie, ſagte der Abbé. Es mag ein Vikariatsgraf ſeyn, verſetzte Jarno. Das Geheimnis iſt leicht zu errathen, ſagte Natalie, ich wette es iſt Bruder Frie¬ drich, der uns ſchon ſeit dem Tode des Oheims mit einem Beſuche droht. Getroffen! ſchöne und weiſe Schweſter, rief jemand aus einem nahen Buſche, und zugleich trat ein angenehmer, heiterer, jun¬ ger Mann hervor, Wilhelm konnte ſich kaum eines Schreyes enthalten. Wie? rief er, unſer blonder Schelm, der ſoll mir auch hier noch erſcheinen? Friedrich ward auf¬ merkſam, ſah Wilhelmen an und rief: wahr¬

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/367
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/367>, abgerufen am 17.06.2024.