Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.zwey unsichtbare Chöre fingen mit holdem Chor. Erstling der Jugend in unserm Kreise, sey Knaben. Ach! wie ungern brachten wir ihn her! zwey unſichtbare Chöre fingen mit holdem Chor. Erſtling der Jugend in unſerm Kreiſe, ſey Knaben. Ach! wie ungern brachten wir ihn her! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0418" n="414"/> zwey unſichtbare Chöre fingen mit holdem<lb/> Geſang an zu fragen: Wen bringt ihr uns<lb/> zur ſtillen Geſellſchaft? Die vier Kinder ant¬<lb/> worteten mit lieblicher Stimme: Einen mü¬<lb/> den Geſpielen bringen wir euch, laßt ihn<lb/> unter euch ruhen, bis das Jauchzen himmli¬<lb/> ſcher Geſchwiſter ihn dereinſt wieder aufweckt.</p><lb/> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Chor.</hi> </p><lb/> <p>Erſtling der Jugend in unſerm Kreiſe, ſey<lb/> willkommen! mit Trauer willkommen! Dir<lb/> folge kein Knabe, kein Mädchen nach! Nur<lb/> das Alter nahe ſich willig und gelaſſen der<lb/> ſtillen Halle, und in ernſter Geſellſchaft ruhe<lb/> das liebe, liebe Kind.</p><lb/> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Knaben.</hi> </p><lb/> <p>Ach! wie ungern brachten wir ihn her!<lb/> Ach! und er ſoll hier bleiben! laßt uns auch<lb/> bleiben, laßt uns weinen, weinen an ſeinem<lb/> Sarge!</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [414/0418]
zwey unſichtbare Chöre fingen mit holdem
Geſang an zu fragen: Wen bringt ihr uns
zur ſtillen Geſellſchaft? Die vier Kinder ant¬
worteten mit lieblicher Stimme: Einen mü¬
den Geſpielen bringen wir euch, laßt ihn
unter euch ruhen, bis das Jauchzen himmli¬
ſcher Geſchwiſter ihn dereinſt wieder aufweckt.
Chor.
Erſtling der Jugend in unſerm Kreiſe, ſey
willkommen! mit Trauer willkommen! Dir
folge kein Knabe, kein Mädchen nach! Nur
das Alter nahe ſich willig und gelaſſen der
ſtillen Halle, und in ernſter Geſellſchaft ruhe
das liebe, liebe Kind.
Knaben.
Ach! wie ungern brachten wir ihn her!
Ach! und er ſoll hier bleiben! laßt uns auch
bleiben, laßt uns weinen, weinen an ſeinem
Sarge!
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