Flüche, die Kenzeichen ihrer Strenge. Nur durch unmittelbare Folgen straft sie. Da! seht um euch her, und was verboten, was verflucht ist, wird euch in die Augen fallen. In der Stille des Klosters und im Geräu¬ sche der Welt sind tausend Handlungen ge¬ heiligt und geehrt, auf denen ihr Fluch ruht. Auf bequemem Müssiggang so gut, als über¬ strengte Arbeit, auf Willkühr und Überfluß, wie auf Noth und Mangel sieht sie mit traurigen Augen nieder, zur Mäßigkeit ruft sie, wahr sind alle ihre Verhältnisse, und ruhig alle ihre Wirkungen. Wer gelitten hat, wie ich, hat das Recht frey zu seyn. Sperata ist mein, nur der Tod soll mir sie nehmen. Wie ich sie behalten kann? wie ich glücklich werden kann? das ist eure Sorge! Gleich jetzt geh ich zu ihr, um mich nicht wieder von ihr zu trennen.
Er wollte nach dem Schiffe, um zu ihr
Flüche, die Kenzeichen ihrer Strenge. Nur durch unmittelbare Folgen ſtraft ſie. Da! ſeht um euch her, und was verboten, was verflucht iſt, wird euch in die Augen fallen. In der Stille des Kloſters und im Geräu¬ ſche der Welt ſind tauſend Handlungen ge¬ heiligt und geehrt, auf denen ihr Fluch ruht. Auf bequemem Müſſiggang ſo gut, als über¬ ſtrengte Arbeit, auf Willkühr und Überfluß, wie auf Noth und Mangel ſieht ſie mit traurigen Augen nieder, zur Mäßigkeit ruft ſie, wahr ſind alle ihre Verhältniſſe, und ruhig alle ihre Wirkungen. Wer gelitten hat, wie ich, hat das Recht frey zu ſeyn. Sperata iſt mein, nur der Tod ſoll mir ſie nehmen. Wie ich ſie behalten kann? wie ich glücklich werden kann? das iſt eure Sorge! Gleich jetzt geh ich zu ihr, um mich nicht wieder von ihr zu trennen.
Er wollte nach dem Schiffe, um zu ihr
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Flüche, die Kenzeichen ihrer Strenge. Nur
durch unmittelbare Folgen ſtraft ſie. Da!
ſeht um euch her, und was verboten, was
verflucht iſt, wird euch in die Augen fallen.
In der Stille des Kloſters und im Geräu¬
ſche der Welt ſind tauſend Handlungen ge¬
heiligt und geehrt, auf denen ihr Fluch ruht.
Auf bequemem Müſſiggang ſo gut, als über¬
ſtrengte Arbeit, auf Willkühr und Überfluß,
wie auf Noth und Mangel ſieht ſie mit
traurigen Augen nieder, zur Mäßigkeit ruft
ſie, wahr ſind alle ihre Verhältniſſe, und
ruhig alle ihre Wirkungen. Wer gelitten
hat, wie ich, hat das Recht frey zu ſeyn.
Sperata iſt mein, nur der Tod ſoll mir ſie
nehmen. Wie ich ſie behalten kann? wie ich
glücklich werden kann? das iſt eure Sorge!
Gleich jetzt geh ich zu ihr, um mich nicht
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/443>, abgerufen am 22.11.2024.
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