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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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liche, die uns allein wahre Heiterkeit und
Thätigkeit gewährt.

Wilhelm war durch die heftigsten Leiden¬
schaften bewegt und zerrüttet, die unvermu¬
theten und schreckhaften Anfälle hatten sein
Innerstes ganz aus aller Fassung gebracht,
einer Leidenschaft zu wiederstehn, die sich
des Herzens so gewaltsam bemächtigt hatte.
Felix war ihm wiedergegeben, und doch schien
ihm alles zu fehlen, die Briefe von Wer¬
nern mit den Anweisungen waren da, ihm
mangelte nichts zu seiner Reise, als der Muth
sich zu entfernen. Alles drängte ihn zu die¬
ser Reise. Er konnte vermuthen, daß Lo¬
thario und Therese nur auf seine Entfernung
warteten, um sich trauen zu lassen. Jarno
war wieder seine Gewohnheit still, und man
hätte beynahe sagen können, es habe sich
etwas von seiner gewöhnlichen Heiterkeit
verlohren. Glücklicherweise half der Arzt

liche, die uns allein wahre Heiterkeit und
Thätigkeit gewährt.

Wilhelm war durch die heftigſten Leiden¬
ſchaften bewegt und zerrüttet, die unvermu¬
theten und ſchreckhaften Anfälle hatten ſein
Innerſtes ganz aus aller Faſſung gebracht,
einer Leidenſchaft zu wiederſtehn, die ſich
des Herzens ſo gewaltſam bemächtigt hatte.
Felix war ihm wiedergegeben, und doch ſchien
ihm alles zu fehlen, die Briefe von Wer¬
nern mit den Anweiſungen waren da, ihm
mangelte nichts zu ſeiner Reiſe, als der Muth
ſich zu entfernen. Alles drängte ihn zu die¬
ſer Reiſe. Er konnte vermuthen, daß Lo¬
thario und Thereſe nur auf ſeine Entfernung
warteten, um ſich trauen zu laſſen. Jarno
war wieder ſeine Gewohnheit ſtill, und man
hätte beynahe ſagen können, es habe ſich
etwas von ſeiner gewöhnlichen Heiterkeit
verlohren. Glücklicherweiſe half der Arzt

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[494/0498] liche, die uns allein wahre Heiterkeit und Thätigkeit gewährt. Wilhelm war durch die heftigſten Leiden¬ ſchaften bewegt und zerrüttet, die unvermu¬ theten und ſchreckhaften Anfälle hatten ſein Innerſtes ganz aus aller Faſſung gebracht, einer Leidenſchaft zu wiederſtehn, die ſich des Herzens ſo gewaltſam bemächtigt hatte. Felix war ihm wiedergegeben, und doch ſchien ihm alles zu fehlen, die Briefe von Wer¬ nern mit den Anweiſungen waren da, ihm mangelte nichts zu ſeiner Reiſe, als der Muth ſich zu entfernen. Alles drängte ihn zu die¬ ſer Reiſe. Er konnte vermuthen, daß Lo¬ thario und Thereſe nur auf ſeine Entfernung warteten, um ſich trauen zu laſſen. Jarno war wieder ſeine Gewohnheit ſtill, und man hätte beynahe ſagen können, es habe ſich etwas von ſeiner gewöhnlichen Heiterkeit verlohren. Glücklicherweiſe half der Arzt

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/498>, abgerufen am 22.11.2024.