Bin ich, gnädiger Herr, deswegen strafbar, versetzte Reinecke, kann ich davor, wenn Braun mit blutiger Platte Wieder zurückkehrt? Wagt' er sich doch und wollte vermessen Rüsteviels Honig verzehren; und kamen die tölpischen Bauern Ihm zu Leibe, so ist er ja stark und mächtig an Gliedern; Schlugen und schimpften sie ihn, eh' er ins Wasser gekommen, Hätt' er als rüstiger Mann die Schande bil- lig gerochen. Und wenn Hinze der Kater, den ich mit Eh- ren empfangen, Nach Vermögen bewirthet, sich nicht vom Stehlen enthalten, In die Wohnung des Pfaffen, so sehr ich ihn treulich verwarnte,
Bin ich, gnaͤdiger Herr, deswegen strafbar, versetzte Reinecke, kann ich davor, wenn Braun mit blutiger Platte Wieder zuruͤckkehrt? Wagt' er sich doch und wollte vermessen Ruͤsteviels Honig verzehren; und kamen die toͤlpischen Bauern Ihm zu Leibe, so ist er ja stark und maͤchtig an Gliedern; Schlugen und schimpften sie ihn, eh' er ins Wasser gekommen, Haͤtt' er als ruͤstiger Mann die Schande bil- lig gerochen. Und wenn Hinze der Kater, den ich mit Eh- ren empfangen, Nach Vermoͤgen bewirthet, sich nicht vom Stehlen enthalten, In die Wohnung des Pfaffen, so sehr ich ihn treulich verwarnte,
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Bin ich, gnaͤdiger Herr, deswegen strafbar,
versetzte
Reinecke, kann ich davor, wenn Braun mit
blutiger Platte
Wieder zuruͤckkehrt? Wagt' er sich doch und
wollte vermessen
Ruͤsteviels Honig verzehren; und kamen die
toͤlpischen Bauern
Ihm zu Leibe, so ist er ja stark und maͤchtig
an Gliedern;
Schlugen und schimpften sie ihn, eh' er ins
Wasser gekommen,
Haͤtt' er als ruͤstiger Mann die Schande bil-
lig gerochen.
Und wenn Hinze der Kater, den ich mit Eh-
ren empfangen,
Nach Vermoͤgen bewirthet, sich nicht vom
Stehlen enthalten,
In die Wohnung des Pfaffen, so sehr ich ihn
treulich verwarnte,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/133>, abgerufen am 27.11.2024.
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