Sich bey Nacht geschlichen und dort was Ue- bels erfahren, Hab' ich Strafe verdient, weil jene thörigt gehandelt? Eurer fürstlichen Krone geschähe das wahrlich zu nahe! Doch ihr möget mit mir nach eurem Willen verfahren, Und so klar auch die Sache sich zeigt, belie- big verfügen Mag es zum Nutzen, mag es zum Schaden auch immer gereichen. Soll ich gesotten, gebraten, geblendet oder gehangen Werden, oder geköpft, so mag es eben ge- schehen! Alle sind wir in eurer Gewalt, ihr habt uns in Händen. Mächtig seyd ihr und stark, was widerstünde der Schwache?
Sich bey Nacht geschlichen und dort was Ue- bels erfahren, Hab' ich Strafe verdient, weil jene thoͤrigt gehandelt? Eurer fuͤrstlichen Krone geschaͤhe das wahrlich zu nahe! Doch ihr moͤget mit mir nach eurem Willen verfahren, Und so klar auch die Sache sich zeigt, belie- big verfuͤgen Mag es zum Nutzen, mag es zum Schaden auch immer gereichen. Soll ich gesotten, gebraten, geblendet oder gehangen Werden, oder gekoͤpft, so mag es eben ge- schehen! Alle sind wir in eurer Gewalt, ihr habt uns in Haͤnden. Maͤchtig seyd ihr und stark, was widerstuͤnde der Schwache?
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Sich bey Nacht geschlichen und dort was Ue-
bels erfahren,
Hab' ich Strafe verdient, weil jene thoͤrigt
gehandelt?
Eurer fuͤrstlichen Krone geschaͤhe das wahrlich
zu nahe!
Doch ihr moͤget mit mir nach eurem Willen
verfahren,
Und so klar auch die Sache sich zeigt, belie-
big verfuͤgen
Mag es zum Nutzen, mag es zum Schaden
auch immer gereichen.
Soll ich gesotten, gebraten, geblendet oder
gehangen
Werden, oder gekoͤpft, so mag es eben ge-
schehen!
Alle sind wir in eurer Gewalt, ihr habt uns
in Haͤnden.
Maͤchtig seyd ihr und stark, was widerstuͤnde
der Schwache?
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/134>, abgerufen am 27.11.2024.
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