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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Sich bey Nacht geschlichen und dort was Ue-
   bels erfahren,

Hab' ich Strafe verdient, weil jene thörigt
   gehandelt?

Eurer fürstlichen Krone geschähe das wahrlich
   zu nahe!

Doch ihr möget mit mir nach eurem Willen
   verfahren,

Und so klar auch die Sache sich zeigt, belie-
   big verfügen

Mag es zum Nutzen, mag es zum Schaden
   auch immer gereichen.

Soll ich gesotten, gebraten, geblendet oder
   gehangen

Werden, oder geköpft, so mag es eben ge-
   schehen!

Alle sind wir in eurer Gewalt, ihr habt uns
   in Händen.

Mächtig seyd ihr und stark, was widerstünde
   der Schwache?

Sich bey Nacht geschlichen und dort was Ue-
   bels erfahren,

Hab' ich Strafe verdient, weil jene thoͤrigt
   gehandelt?

Eurer fuͤrstlichen Krone geschaͤhe das wahrlich
   zu nahe!

Doch ihr moͤget mit mir nach eurem Willen
   verfahren,

Und so klar auch die Sache sich zeigt, belie-
   big verfuͤgen

Mag es zum Nutzen, mag es zum Schaden
   auch immer gereichen.

Soll ich gesotten, gebraten, geblendet oder
   gehangen

Werden, oder gekoͤpft, so mag es eben ge-
   schehen!

Alle sind wir in eurer Gewalt, ihr habt uns
   in Haͤnden.

Maͤchtig seyd ihr und stark, was widerstuͤnde
   der Schwache?

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[126/0134] Sich bey Nacht geschlichen und dort was Ue- bels erfahren, Hab' ich Strafe verdient, weil jene thoͤrigt gehandelt? Eurer fuͤrstlichen Krone geschaͤhe das wahrlich zu nahe! Doch ihr moͤget mit mir nach eurem Willen verfahren, Und so klar auch die Sache sich zeigt, belie- big verfuͤgen Mag es zum Nutzen, mag es zum Schaden auch immer gereichen. Soll ich gesotten, gebraten, geblendet oder gehangen Werden, oder gekoͤpft, so mag es eben ge- schehen! Alle sind wir in eurer Gewalt, ihr habt uns in Haͤnden. Maͤchtig seyd ihr und stark, was widerstuͤnde der Schwache?

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/134>, abgerufen am 27.11.2024.