Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Schweiget und höret mich an, zusammen Vögel und Thiere, Arm' und Reiche, höret mich an, ihr Großen und Kleinen, Meine Baronen und meine Genossen des Ho- fes und Hauses! Reinecke steht in meiner Gewalt hier, man dachte vor kurzem Ihn zu hängen, doch hat er bey Hofe so manches Geheimniß Dargethan, daß ich ihm glaube und wohlbe- dächtlich die Huld ihm Wieder schenke. So hat auch die Königinn, meine Gemahlinn Sehr gebeten für ihn, so daß ich ihm günstig geworden, Mich ihm völlig versöhnet und Leib und Le- ben und Güter, Frey ihm gegeben. Es schützt ihn fortan und schirmt ihn mein Friede. Nun
Schweiget und hoͤret mich an, zusammen Voͤgel und Thiere, Arm' und Reiche, hoͤret mich an, ihr Großen und Kleinen, Meine Baronen und meine Genossen des Ho- fes und Hauses! Reinecke steht in meiner Gewalt hier, man dachte vor kurzem Ihn zu haͤngen, doch hat er bey Hofe so manches Geheimniß Dargethan, daß ich ihm glaube und wohlbe- daͤchtlich die Huld ihm Wieder schenke. So hat auch die Koͤniginn, meine Gemahlinn Sehr gebeten fuͤr ihn, so daß ich ihm guͤnstig geworden, Mich ihm voͤllig versoͤhnet und Leib und Le- ben und Guͤter, Frey ihm gegeben. Es schuͤtzt ihn fortan und schirmt ihn mein Friede. Nun
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Schweiget und hoͤret mich an, zusammen
Voͤgel und Thiere,
Arm' und Reiche, hoͤret mich an, ihr Großen
und Kleinen,
Meine Baronen und meine Genossen des Ho-
fes und Hauses!
Reinecke steht in meiner Gewalt hier, man
dachte vor kurzem
Ihn zu haͤngen, doch hat er bey Hofe so
manches Geheimniß
Dargethan, daß ich ihm glaube und wohlbe-
daͤchtlich die Huld ihm
Wieder schenke. So hat auch die Koͤniginn,
meine Gemahlinn
Sehr gebeten fuͤr ihn, so daß ich ihm guͤnstig
geworden,
Mich ihm voͤllig versoͤhnet und Leib und Le-
ben und Guͤter,
Frey ihm gegeben. Es schuͤtzt ihn fortan und
schirmt ihn mein Friede.
Nun
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