Eurem Priester werdet ihr nun in Gnaden befehlen, Daß er mich segne, damit ich von hinnen mit Zuversicht scheide, Daß mein Ausgang und Eingang gebenedeyt sey! so sprach er. Und es hatte der König den Widder zu sei- nem Kaplane; Alle geistliche Dinge besorgt er, es braucht ihn der König Auch zum Schreiber, man nennt ihn Bellyn. Da ließ er ihn rufen, Sagte: leset sogleich nur etliche heilige Worte Ueber Reinecken hier, ihn auf die Reise zu segnen, Die er vor hat; er gehet nach Rom und über das Wasser. Hänget das Ränzel ihm um, und gebt ihm den Stab in die Hände.
Eurem Priester werdet ihr nun in Gnaden befehlen, Daß er mich segne, damit ich von hinnen mit Zuversicht scheide, Daß mein Ausgang und Eingang gebenedeyt sey! so sprach er. Und es hatte der Koͤnig den Widder zu sei- nem Kaplane; Alle geistliche Dinge besorgt er, es braucht ihn der Koͤnig Auch zum Schreiber, man nennt ihn Bellyn. Da ließ er ihn rufen, Sagte: leset sogleich nur etliche heilige Worte Ueber Reinecken hier, ihn auf die Reise zu segnen, Die er vor hat; er gehet nach Rom und uͤber das Wasser. Haͤnget das Raͤnzel ihm um, und gebt ihm den Stab in die Haͤnde.
<TEI><text><body><div><divtype="poem"><lgtype="poem"><lgn="11"><pbfacs="#f0209"n="201"/><l>Eurem Priester werdet ihr nun in Gnaden<lb/><spacedim="horizontal"/>befehlen,</l><lb/><l>Daß er mich segne, damit ich von hinnen mit<lb/><spacedim="horizontal"/>Zuversicht scheide,</l><lb/><l>Daß mein Ausgang und Eingang gebenedeyt<lb/><spacedim="horizontal"/>sey! so sprach er.</l><lb/><l>Und es hatte der Koͤnig den Widder zu sei-<lb/><spacedim="horizontal"/>nem Kaplane;</l><lb/><l>Alle geistliche Dinge besorgt er, es braucht<lb/><spacedim="horizontal"/>ihn der Koͤnig</l><lb/><l>Auch zum Schreiber, man nennt ihn Bellyn.<lb/><spacedim="horizontal"/>Da ließ er ihn rufen,</l><lb/><l>Sagte: leset sogleich nur etliche heilige<lb/><spacedim="horizontal"/>Worte</l><lb/><l>Ueber Reinecken hier, ihn auf die Reise zu<lb/><spacedim="horizontal"/>segnen,</l><lb/><l>Die er vor hat; er gehet nach Rom und uͤber<lb/><spacedim="horizontal"/>das Wasser.</l><lb/><l>Haͤnget das Raͤnzel ihm um, und gebt ihm<lb/><spacedim="horizontal"/>den Stab in die Haͤnde.</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[201/0209]
Eurem Priester werdet ihr nun in Gnaden
befehlen,
Daß er mich segne, damit ich von hinnen mit
Zuversicht scheide,
Daß mein Ausgang und Eingang gebenedeyt
sey! so sprach er.
Und es hatte der Koͤnig den Widder zu sei-
nem Kaplane;
Alle geistliche Dinge besorgt er, es braucht
ihn der Koͤnig
Auch zum Schreiber, man nennt ihn Bellyn.
Da ließ er ihn rufen,
Sagte: leset sogleich nur etliche heilige
Worte
Ueber Reinecken hier, ihn auf die Reise zu
segnen,
Die er vor hat; er gehet nach Rom und uͤber
das Wasser.
Haͤnget das Raͤnzel ihm um, und gebt ihm
den Stab in die Haͤnde.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/209>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.