Denn sie sind leicht zu verdauen, man schluckt sie nur eben hinunter, Und die Knöchelchen schmecken so süß! sie schmelzen im Munde, Sind halb Milch, halb Blut. Die leichte Speise bekommt mir, Und mein Weib ist von gleichem Geschmack. So kommt nur, sie wird uns Freundlich empfangen; doch merke sie nicht, warum ihr gekommen! Jede Kleinigkeit fällt ihr aufs Herz und macht ihr zu schaffen. Morgen geh ich nach Hofe mit euch; da hoff' ich, ihr werdet, Lieber Neffe, mir helfen, so wie es Verwand- ten geziemet. Leben und Gut verpflicht ich euch gern zu eurem Behufe, Sagte der Dachs, und Reinecke sprach: ich will es gedenken,
Denn sie sind leicht zu verdauen, man schluckt sie nur eben hinunter, Und die Knoͤchelchen schmecken so suͤß! sie schmelzen im Munde, Sind halb Milch, halb Blut. Die leichte Speise bekommt mir, Und mein Weib ist von gleichem Geschmack. So kommt nur, sie wird uns Freundlich empfangen; doch merke sie nicht, warum ihr gekommen! Jede Kleinigkeit faͤllt ihr aufs Herz und macht ihr zu schaffen. Morgen geh ich nach Hofe mit euch; da hoff' ich, ihr werdet, Lieber Neffe, mir helfen, so wie es Verwand- ten geziemet. Leben und Gut verpflicht ich euch gern zu eurem Behufe, Sagte der Dachs, und Reinecke sprach: ich will es gedenken,
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Denn sie sind leicht zu verdauen, man schluckt
sie nur eben hinunter,
Und die Knoͤchelchen schmecken so suͤß! sie
schmelzen im Munde,
Sind halb Milch, halb Blut. Die leichte
Speise bekommt mir,
Und mein Weib ist von gleichem Geschmack. So
kommt nur, sie wird uns
Freundlich empfangen; doch merke sie nicht,
warum ihr gekommen!
Jede Kleinigkeit faͤllt ihr aufs Herz und macht
ihr zu schaffen.
Morgen geh ich nach Hofe mit euch; da hoff'
ich, ihr werdet,
Lieber Neffe, mir helfen, so wie es Verwand-
ten geziemet.
Leben und Gut verpflicht ich euch gern zu
eurem Behufe,
Sagte der Dachs, und Reinecke sprach: ich
will es gedenken,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/268>, abgerufen am 24.11.2024.
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