Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Edler Gebieter, ich darf es bemerken. Ihr Edler Gebieter, ich darf es bemerken. Ihr <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="7"> <pb facs="#f0028" n="20"/> <l>Edler Gebieter, ich darf es bemerken. Ihr<lb/><space dim="horizontal"/>habet, es haben</l><lb/> <l>Diese Herren gehoͤrt, wie thoͤrigt Isegrims<lb/><space dim="horizontal"/>Rede</l><lb/> <l>Seinem eignen Weibe und ihrer Ehre zu nah<lb/><space dim="horizontal"/>tritt,</l><lb/> <l>Die er mit Leib und Leben beschuͤtzen sollte.<lb/><space dim="horizontal"/>Denn freylich</l><lb/> <l>Sieben Jahre sinds her und druͤber, da schenkte<lb/><space dim="horizontal"/>mein Oheim</l><lb/> <l>Seine Lieb' und Treue zum guten Theile der<lb/><space dim="horizontal"/>schoͤnen</l><lb/> <l>Frauen Gieremund; solches geschah beym naͤcht-<lb/><space dim="horizontal"/>lichen Tanze;</l><lb/> <l>Isegrim war verreist, ich sag' es wie mirs be-<lb/><space dim="horizontal"/>kannt ist.</l><lb/> <l>Freundlich und hoͤflich ist sie ihm oft zu Wil-<lb/><space dim="horizontal"/>len geworden,</l><lb/> <l>Und was ist es denn mehr? Sie bracht' es<lb/><space dim="horizontal"/>niemals zur Klage,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0028]
Edler Gebieter, ich darf es bemerken. Ihr
habet, es haben
Diese Herren gehoͤrt, wie thoͤrigt Isegrims
Rede
Seinem eignen Weibe und ihrer Ehre zu nah
tritt,
Die er mit Leib und Leben beschuͤtzen sollte.
Denn freylich
Sieben Jahre sinds her und druͤber, da schenkte
mein Oheim
Seine Lieb' und Treue zum guten Theile der
schoͤnen
Frauen Gieremund; solches geschah beym naͤcht-
lichen Tanze;
Isegrim war verreist, ich sag' es wie mirs be-
kannt ist.
Freundlich und hoͤflich ist sie ihm oft zu Wil-
len geworden,
Und was ist es denn mehr? Sie bracht' es
niemals zur Klage,
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