Meinen Vater jammert es sehr, er sagte: mein König Gnädiger Herr, ich setzte, wie gern! mein ei- genes Leben, Könnt ich euch retten, daran! Doch laßt im Glase mich euer Wasser besehn. Der König befolgte die Worte des Vaters, Aber klagte dabey, es werde je länger je schlimmer. Auf dem Spiegel war es gebildet, wie glück- lich zur Stunde Euer Vater genesen. Denn meiner sagte be- dächtig: Wenn ihr Gesundheit verlangt, entschließt euch ohne Versäumniß Eines Wolfes Leber zu speisen, doch sollte derselbe Sieben Jahre zum wenigsten haben; die müßt ihr verzehren.
Meinen Vater jammert es sehr, er sagte: mein Koͤnig Gnaͤdiger Herr, ich setzte, wie gern! mein ei- genes Leben, Koͤnnt ich euch retten, daran! Doch laßt im Glase mich euer Wasser besehn. Der Koͤnig befolgte die Worte des Vaters, Aber klagte dabey, es werde je laͤnger je schlimmer. Auf dem Spiegel war es gebildet, wie gluͤck- lich zur Stunde Euer Vater genesen. Denn meiner sagte be- daͤchtig: Wenn ihr Gesundheit verlangt, entschließt euch ohne Versaͤumniß Eines Wolfes Leber zu speisen, doch sollte derselbe Sieben Jahre zum wenigsten haben; die muͤßt ihr verzehren.
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Meinen Vater jammert es sehr, er sagte:
mein Koͤnig
Gnaͤdiger Herr, ich setzte, wie gern! mein ei-
genes Leben,
Koͤnnt ich euch retten, daran! Doch laßt im
Glase mich euer
Wasser besehn. Der Koͤnig befolgte die Worte
des Vaters,
Aber klagte dabey, es werde je laͤnger je
schlimmer.
Auf dem Spiegel war es gebildet, wie gluͤck-
lich zur Stunde
Euer Vater genesen. Denn meiner sagte be-
daͤchtig:
Wenn ihr Gesundheit verlangt, entschließt euch
ohne Versaͤumniß
Eines Wolfes Leber zu speisen, doch sollte
derselbe
Sieben Jahre zum wenigsten haben; die muͤßt
ihr verzehren.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/389>, abgerufen am 16.07.2024.
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