Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Ueber die Erde verbreite! Wenn es die Mei-
   nigen wären,

Ich erdrosselte sie. Man finge warlich mit
   ihnen

Junge Teufel, man brauchte sie nur in einem
   Moraste

Auf das Schilf zu binden, die garstigen, schmu-
   tzigen Rangen!

Ja, Mooraffen, sollten sie heißen, da paßte
   der Nahme!

Eilig versetzte die Mutter und sprach mit
   zornigen Worten:

Welcher Teufel schickt uns den Boten? Wer
   hat euch gerufen

Hier uns grob zu begegnen? Und meine Kin-
   der! Was habt ihr,

Schön oder häßlich, mit ihnen zu thun? So
   eben verläßt uns

v. Göthe Schriften, 2. Th.    Ee

Ueber die Erde verbreite! Wenn es die Mei-
   nigen waͤren,

Ich erdrosselte sie. Man finge warlich mit
   ihnen

Junge Teufel, man brauchte sie nur in einem
   Moraste

Auf das Schilf zu binden, die garstigen, schmu-
   tzigen Rangen!

Ja, Mooraffen, sollten sie heißen, da paßte
   der Nahme!

Eilig versetzte die Mutter und sprach mit
   zornigen Worten:

Welcher Teufel schickt uns den Boten? Wer
   hat euch gerufen

Hier uns grob zu begegnen? Und meine Kin-
   der! Was habt ihr,

Schoͤn oder haͤßlich, mit ihnen zu thun? So
   eben verlaͤßt uns

v. Goͤthe Schriften, 2. Th.    Ee
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="9">
              <pb facs="#f0441" n="433"/>
              <l>Ueber die Erde verbreite! Wenn es die Mei-<lb/><space dim="horizontal"/>nigen wa&#x0364;ren,</l><lb/>
              <l>Ich erdrosselte sie. Man finge warlich mit<lb/><space dim="horizontal"/>ihnen</l><lb/>
              <l>Junge Teufel, man brauchte sie nur in einem<lb/><space dim="horizontal"/>Moraste</l><lb/>
              <l>Auf das Schilf zu binden, die garstigen, schmu-<lb/><space dim="horizontal"/>tzigen Rangen!</l><lb/>
              <l>Ja, Mooraffen, sollten sie heißen, da paßte<lb/><space dim="horizontal"/>der Nahme!</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="10">
              <l>Eilig versetzte die Mutter und sprach mit<lb/><space dim="horizontal"/>zornigen Worten:</l><lb/>
              <l>Welcher Teufel schickt uns den Boten? Wer<lb/><space dim="horizontal"/>hat euch gerufen</l><lb/>
              <l>Hier uns grob zu begegnen? Und meine Kin-<lb/><space dim="horizontal"/>der! Was habt ihr,</l><lb/>
              <l>Scho&#x0364;n oder ha&#x0364;ßlich, mit ihnen zu thun? So<lb/><space dim="horizontal"/>eben verla&#x0364;ßt uns</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">v. Go&#x0364;the Schriften, 2. Th.<space dim="horizontal"/> Ee</fw>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[433/0441] Ueber die Erde verbreite! Wenn es die Mei- nigen waͤren, Ich erdrosselte sie. Man finge warlich mit ihnen Junge Teufel, man brauchte sie nur in einem Moraste Auf das Schilf zu binden, die garstigen, schmu- tzigen Rangen! Ja, Mooraffen, sollten sie heißen, da paßte der Nahme! Eilig versetzte die Mutter und sprach mit zornigen Worten: Welcher Teufel schickt uns den Boten? Wer hat euch gerufen Hier uns grob zu begegnen? Und meine Kin- der! Was habt ihr, Schoͤn oder haͤßlich, mit ihnen zu thun? So eben verlaͤßt uns v. Goͤthe Schriften, 2. Th. Ee

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/441
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/441>, abgerufen am 22.11.2024.