Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Weislich geheissen. Ich grüß euch zum schön- Weislich geheissen. Ich gruͤß euch zum schoͤn- <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="12"> <pb facs="#f0445" n="437"/> <l>Weislich geheissen. Ich gruͤß euch zum schoͤn-<lb/><space dim="horizontal"/>sten (so solltet ihr sagen)</l><lb/> <l>Liebe Muhme, wie geht es mit euch? Wie<lb/><space dim="horizontal"/>geht es den lieben</l><lb/> <l>Artigen Kindern? Ich freue mich sehr die<lb/><space dim="horizontal"/>großen und kleinen</l><lb/> <l>Neffen wieder zu sehn. Doch Isegrim sagte<lb/><space dim="horizontal"/>dagegen:</l><lb/> <l>Muhme das Weib zu begruͤßen? und Neffen<lb/><space dim="horizontal"/>die haͤßlichen Kinder?</l><lb/> <l>Nehm' sie der Teufel zu sich! Mir graut vor<lb/><space dim="horizontal"/>solcher Verwandtschaft.</l><lb/> <l>Pfuy! ein ganz abscheuliches Pack! ich seh sie<lb/><space dim="horizontal"/>nicht wieder.</l><lb/> <l>Darum ward er so uͤbel bezahlt. Nun rich-<lb/><space dim="horizontal"/>tet, Herr Koͤnig,</l><lb/> <l>Sagt er mit Recht ich hab ihn verrathen. Er<lb/><space dim="horizontal"/>mag es gestehen,</l><lb/> <l>Hat die Sache sich nicht wie ich erzaͤhle, be-<lb/><space dim="horizontal"/>geben?</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [437/0445]
Weislich geheissen. Ich gruͤß euch zum schoͤn-
sten (so solltet ihr sagen)
Liebe Muhme, wie geht es mit euch? Wie
geht es den lieben
Artigen Kindern? Ich freue mich sehr die
großen und kleinen
Neffen wieder zu sehn. Doch Isegrim sagte
dagegen:
Muhme das Weib zu begruͤßen? und Neffen
die haͤßlichen Kinder?
Nehm' sie der Teufel zu sich! Mir graut vor
solcher Verwandtschaft.
Pfuy! ein ganz abscheuliches Pack! ich seh sie
nicht wieder.
Darum ward er so uͤbel bezahlt. Nun rich-
tet, Herr Koͤnig,
Sagt er mit Recht ich hab ihn verrathen. Er
mag es gestehen,
Hat die Sache sich nicht wie ich erzaͤhle, be-
geben?
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(2016-09-02T14:50:32Z)
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(2016-09-02T14:50:32Z)
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