Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).So empfing der König die Pfänder, es reichten sie beyde Kühnlich. Er sagte darauf: ihr sollt mir Bür- gen bestellen, Daß ihr morgen zum Kampfe nicht fehlt; denn beyde Partheyen Find ich verworren, wer mag die Reden alle verstehen? Isegrims Bürgen wurden sogleich der Bär und der Kater, Braun und Hinze; für Reinecken aber ver- bürgten sich gleichfalls Vetter Moneke, Sohn von Märtenaffe, mit Grimbart. Reinecke, sagte Frau Rückenau drauf: nun bleibet gelassen, Klug von Sinnen! Es lehrte mein Mann, der jetzo nach Rom ist, So empfing der Koͤnig die Pfaͤnder, es reichten sie beyde Kuͤhnlich. Er sagte darauf: ihr sollt mir Buͤr- gen bestellen, Daß ihr morgen zum Kampfe nicht fehlt; denn beyde Partheyen Find ich verworren, wer mag die Reden alle verstehen? Isegrims Buͤrgen wurden sogleich der Baͤr und der Kater, Braun und Hinze; fuͤr Reinecken aber ver- buͤrgten sich gleichfalls Vetter Moneke, Sohn von Maͤrtenaffe, mit Grimbart. Reinecke, sagte Frau Ruͤckenau drauf: nun bleibet gelassen, Klug von Sinnen! Es lehrte mein Mann, der jetzo nach Rom ist, <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0450" n="442"/> <lg n="16"> <l>So empfing der Koͤnig die Pfaͤnder, es<lb/><space dim="horizontal"/>reichten sie beyde</l><lb/> <l>Kuͤhnlich. Er sagte darauf: ihr sollt mir Buͤr-<lb/><space dim="horizontal"/>gen bestellen,</l><lb/> <l>Daß ihr morgen zum Kampfe nicht fehlt;<lb/><space dim="horizontal"/>denn beyde Partheyen</l><lb/> <l>Find ich verworren, wer mag die Reden alle<lb/><space dim="horizontal"/>verstehen?</l><lb/> <l>Isegrims Buͤrgen wurden sogleich der Baͤr und<lb/><space dim="horizontal"/>der Kater,</l><lb/> <l>Braun und Hinze; fuͤr Reinecken aber ver-<lb/><space dim="horizontal"/>buͤrgten sich gleichfalls</l><lb/> <l>Vetter Moneke, Sohn von Maͤrtenaffe, mit<lb/><space dim="horizontal"/>Grimbart.</l><lb/> </lg> <lg n="17"> <l>Reinecke, sagte Frau Ruͤckenau drauf: nun<lb/><space dim="horizontal"/>bleibet gelassen,</l><lb/> <l>Klug von Sinnen! Es lehrte mein Mann,<lb/><space dim="horizontal"/>der jetzo nach Rom ist,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [442/0450]
So empfing der Koͤnig die Pfaͤnder, es
reichten sie beyde
Kuͤhnlich. Er sagte darauf: ihr sollt mir Buͤr-
gen bestellen,
Daß ihr morgen zum Kampfe nicht fehlt;
denn beyde Partheyen
Find ich verworren, wer mag die Reden alle
verstehen?
Isegrims Buͤrgen wurden sogleich der Baͤr und
der Kater,
Braun und Hinze; fuͤr Reinecken aber ver-
buͤrgten sich gleichfalls
Vetter Moneke, Sohn von Maͤrtenaffe, mit
Grimbart.
Reinecke, sagte Frau Ruͤckenau drauf: nun
bleibet gelassen,
Klug von Sinnen! Es lehrte mein Mann,
der jetzo nach Rom ist,
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