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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Euer Oheim, mich einst ein Gebet; es hatte
   dasselbe

Abt von Schluckauf gesetzt und gab es mei-
   nem Gemahle,

Dem er sich günstig erwies, auf einem Zettel
   geschrieben.

Dieses Gebet, so sagte der Abt: ist heilsam
   den Männern,

Die ins Gefecht sich begeben; man muß es
   nüchtern des Morgens

Ueberlesen, so bleibt man des Tags von Noth
   und Gefahren

Völlig befreyt, vorm Tode geschützt vor Schmer-
   zen und Wunden.

Tröstet euch Neffe damit, ich will es morgen
   bey Zeiten

Ueber euch lesen, so geht ihr getrost und ohne
   Besorgniß.

Liebe Muhme, versetzte der Fuchs: ich danke
   von Herzen,

Euer Oheim, mich einst ein Gebet; es hatte
   dasselbe

Abt von Schluckauf gesetzt und gab es mei-
   nem Gemahle,

Dem er sich guͤnstig erwies, auf einem Zettel
   geschrieben.

Dieses Gebet, so sagte der Abt: ist heilsam
   den Maͤnnern,

Die ins Gefecht sich begeben; man muß es
   nuͤchtern des Morgens

Ueberlesen, so bleibt man des Tags von Noth
   und Gefahren

Voͤllig befreyt, vorm Tode geschuͤtzt vor Schmer-
   zen und Wunden.

Troͤstet euch Neffe damit, ich will es morgen
   bey Zeiten

Ueber euch lesen, so geht ihr getrost und ohne
   Besorgniß.

Liebe Muhme, versetzte der Fuchs: ich danke
   von Herzen,

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[443/0451] Euer Oheim, mich einst ein Gebet; es hatte dasselbe Abt von Schluckauf gesetzt und gab es mei- nem Gemahle, Dem er sich guͤnstig erwies, auf einem Zettel geschrieben. Dieses Gebet, so sagte der Abt: ist heilsam den Maͤnnern, Die ins Gefecht sich begeben; man muß es nuͤchtern des Morgens Ueberlesen, so bleibt man des Tags von Noth und Gefahren Voͤllig befreyt, vorm Tode geschuͤtzt vor Schmer- zen und Wunden. Troͤstet euch Neffe damit, ich will es morgen bey Zeiten Ueber euch lesen, so geht ihr getrost und ohne Besorgniß. Liebe Muhme, versetzte der Fuchs: ich danke von Herzen,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/451>, abgerufen am 22.11.2024.