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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Will mirs gelingen, so dachte der Fuchs: ich
   bringe dich heute

Noch zu Markte, wo dir ein bittrer Honig
   zu Theil wird.

Und sie kamen zu Rüsteviels Hofe; das freute
   den Bären,

Aber vergebens, wie Thoren sich oft mit Hoff-
   nung betrügen.

Abend war es geworden und Reinecke
   wußte: gewöhnlich

Liege Rüsteviel nun in seiner Kammer zu
   Bette,

Der ein Zimmermann war, ein tüchtiger Mei-
   ster. Im Hofe

Lag ein eichener Stamm; er hatte, diesen zu
   trennen,

Schon zwey tüchtige Keile hineingetrieben,
   und oben

Will mirs gelingen, so dachte der Fuchs: ich
   bringe dich heute

Noch zu Markte, wo dir ein bittrer Honig
   zu Theil wird.

Und sie kamen zu Ruͤsteviels Hofe; das freute
   den Baͤren,

Aber vergebens, wie Thoren sich oft mit Hoff-
   nung betruͤgen.

Abend war es geworden und Reinecke
   wußte: gewoͤhnlich

Liege Ruͤsteviel nun in seiner Kammer zu
   Bette,

Der ein Zimmermann war, ein tuͤchtiger Mei-
   ster. Im Hofe

Lag ein eichener Stamm; er hatte, diesen zu
   trennen,

Schon zwey tuͤchtige Keile hineingetrieben,
   und oben

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[46/0054] Will mirs gelingen, so dachte der Fuchs: ich bringe dich heute Noch zu Markte, wo dir ein bittrer Honig zu Theil wird. Und sie kamen zu Ruͤsteviels Hofe; das freute den Baͤren, Aber vergebens, wie Thoren sich oft mit Hoff- nung betruͤgen. Abend war es geworden und Reinecke wußte: gewoͤhnlich Liege Ruͤsteviel nun in seiner Kammer zu Bette, Der ein Zimmermann war, ein tuͤchtiger Mei- ster. Im Hofe Lag ein eichener Stamm; er hatte, diesen zu trennen, Schon zwey tuͤchtige Keile hineingetrieben, und oben

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/54>, abgerufen am 23.11.2024.