Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Seiner Hähne den besten entwendet. Das Seiner Haͤhne den besten entwendet. Das <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0085" n="77"/> <l>Seiner Haͤhne den besten entwendet. Das<lb/><space dim="horizontal"/>wollte Martinchen</l><lb/> <l>Raͤchen, des geistlichen Herrn geliebtes Soͤhn-<lb/><space dim="horizontal"/>chen; er knuͤpfte</l><lb/> <l>Klug vor die Oeffnung den Strick mit einer<lb/><space dim="horizontal"/>Schlinge; so hofft' er</l><lb/> <l>Seinen Hahn zu raͤchen am wiederkehrenden<lb/><space dim="horizontal"/>Diebe.</l><lb/> <l>Reinecke wußt und merkte sich das und sagte:<lb/><space dim="horizontal"/>geliebter</l><lb/> <l>Neffe, kriechet hinein gerade zur Oeffnung,<lb/><space dim="horizontal"/>ich halte</l><lb/> <l>Wache davor, indessen ihr mauset; ihr werdet<lb/><space dim="horizontal"/>zu Haufen</l><lb/> <l>Sie im Dunkeln erhaschen. O! hoͤret, wie<lb/><space dim="horizontal"/>munter sie pfeifen!</l><lb/> <l>Seyd ihr satt, so kommt nur zuruͤck, ihr fin-<lb/><space dim="horizontal"/>det mich wieder.</l><lb/> <l>Trennen duͤrfen wir nicht uns diesen Abend,<lb/><space dim="horizontal"/>denn Morgen</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0085]
Seiner Haͤhne den besten entwendet. Das
wollte Martinchen
Raͤchen, des geistlichen Herrn geliebtes Soͤhn-
chen; er knuͤpfte
Klug vor die Oeffnung den Strick mit einer
Schlinge; so hofft' er
Seinen Hahn zu raͤchen am wiederkehrenden
Diebe.
Reinecke wußt und merkte sich das und sagte:
geliebter
Neffe, kriechet hinein gerade zur Oeffnung,
ich halte
Wache davor, indessen ihr mauset; ihr werdet
zu Haufen
Sie im Dunkeln erhaschen. O! hoͤret, wie
munter sie pfeifen!
Seyd ihr satt, so kommt nur zuruͤck, ihr fin-
det mich wieder.
Trennen duͤrfen wir nicht uns diesen Abend,
denn Morgen
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