Goethe, Johann Wolfgang von: Torquato Tasso. Leipzig, 1790.Ein Schauspiel. Und deinen Rath, den Rath der klugen Män-ner, Die unser Hof versammelt, schätz' ich hoch. Ihr sollt entscheiden, wenn mich ja zu Rom Die Freunde nicht vollkommen überzeugen. Doch diese muß ich sehn. Gonzaga hat Mir ein Gericht versammelt, dem ich erst Mich stellen muß. Ich kann es kaum erwar- ten. Flaminio de' Nobili, Angelio Da Barga, Antoniano, und Speron Speroni! Du wirst sie kennen. -- Welche Namen sind's! Vertraun und Sorge flößen sie zugleich In meinen Geist, der gern sich unterwirft. Antonio. Du denkst nur dich und denkst den Fürsten nicht. Ich sage dir, er wird dich nicht entlassen; Und wenn er's thut, entläßt er dich nicht gern, Du willst ja nicht verlangen, was er dir Ein Schauſpiel. Und deinen Rath, den Rath der klugen Män-ner, Die unſer Hof verſammelt, ſchätz’ ich hoch. Ihr ſollt entſcheiden, wenn mich ja zu Rom Die Freunde nicht vollkommen überzeugen. Doch dieſe muß ich ſehn. Gonzaga hat Mir ein Gericht verſammelt, dem ich erſt Mich ſtellen muß. Ich kann es kaum erwar- ten. Flaminio de’ Nobili, Angelio Da Barga, Antoniano, und Speron Speroni! Du wirſt ſie kennen. — Welche Namen ſind’s! Vertraun und Sorge flößen ſie zugleich In meinen Geiſt, der gern ſich unterwirft. Antonio. Du denkſt nur dich und denkſt den Fürſten nicht. Ich ſage dir, er wird dich nicht entlaſſen; Und wenn er’s thut, entläßt er dich nicht gern, Du willſt ja nicht verlangen, was er dir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#TAS"> <p><pb facs="#f0179" n="171"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Ein Schauſpiel</hi>.</fw><lb/> Und deinen Rath, den Rath der klugen Män-<lb/> ner,<lb/> Die unſer Hof verſammelt, ſchätz’ ich hoch.<lb/> Ihr ſollt entſcheiden, wenn mich ja zu Rom<lb/> Die Freunde nicht vollkommen überzeugen.<lb/> Doch dieſe <hi rendition="#g">muß</hi> ich ſehn. Gonzaga hat<lb/> Mir ein Gericht verſammelt, dem ich erſt<lb/> Mich ſtellen muß. Ich kann es kaum erwar-<lb/> ten.<lb/> Flaminio de’ Nobili, Angelio<lb/> Da Barga, Antoniano, und Speron Speroni!<lb/> Du wirſt ſie kennen. — Welche Namen<lb/> ſind’s!<lb/> Vertraun und Sorge flößen ſie zugleich<lb/> In meinen Geiſt, der gern ſich unterwirft.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANT"> <speaker><hi rendition="#g">Antonio</hi>.</speaker><lb/> <p>Du denkſt nur dich und denkſt den Fürſten<lb/> nicht.<lb/> Ich ſage dir, er wird dich nicht entlaſſen;<lb/> Und wenn er’s thut, entläßt er dich nicht gern,<lb/> Du willſt ja nicht verlangen, was er dir<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [171/0179]
Ein Schauſpiel.
Und deinen Rath, den Rath der klugen Män-
ner,
Die unſer Hof verſammelt, ſchätz’ ich hoch.
Ihr ſollt entſcheiden, wenn mich ja zu Rom
Die Freunde nicht vollkommen überzeugen.
Doch dieſe muß ich ſehn. Gonzaga hat
Mir ein Gericht verſammelt, dem ich erſt
Mich ſtellen muß. Ich kann es kaum erwar-
ten.
Flaminio de’ Nobili, Angelio
Da Barga, Antoniano, und Speron Speroni!
Du wirſt ſie kennen. — Welche Namen
ſind’s!
Vertraun und Sorge flößen ſie zugleich
In meinen Geiſt, der gern ſich unterwirft.
Antonio.
Du denkſt nur dich und denkſt den Fürſten
nicht.
Ich ſage dir, er wird dich nicht entlaſſen;
Und wenn er’s thut, entläßt er dich nicht gern,
Du willſt ja nicht verlangen, was er dir
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