mehr als sonst üben und im Auge haben: denn nach der übereilten Weise wird das Ausgesetzte nicht lange reichen.
Es war viel angefangen und viel zu thun. Wie soll er Charlotten in dieser Lage lassen! Sie berathen sich und kommen überein, man wolle die planmäßigen Arbeiten lieber selbst beschleunigen, zu dem Ende Gelder aufneh¬ men, und zu deren Abtragung die Zahlungs¬ termine anweisen, die vom Vorwerksverkauf zurückgeblieben waren. Es ließ sich fast ohne Verlust, durch Cession der Gerechtsame thun; man hatte freyere Hand; man leistete, da alles im Gange, Arbeiter genug vorhanden waren, mehr auf Einmal und gelangte gewiß und bald zum Zweck. Eduard stimmte gern bey, weil es mit seinen Absichten übereintraf.
Im innern Herzen beharrt indessen Char¬ lotte bey dem was sie bedacht und sich vorge¬ setzt, und männlich steht ihr der Freund mit
mehr als ſonſt uͤben und im Auge haben: denn nach der uͤbereilten Weiſe wird das Ausgeſetzte nicht lange reichen.
Es war viel angefangen und viel zu thun. Wie ſoll er Charlotten in dieſer Lage laſſen! Sie berathen ſich und kommen uͤberein, man wolle die planmaͤßigen Arbeiten lieber ſelbſt beſchleunigen, zu dem Ende Gelder aufneh¬ men, und zu deren Abtragung die Zahlungs¬ termine anweiſen, die vom Vorwerksverkauf zuruͤckgeblieben waren. Es ließ ſich faſt ohne Verluſt, durch Ceſſion der Gerechtſame thun; man hatte freyere Hand; man leiſtete, da alles im Gange, Arbeiter genug vorhanden waren, mehr auf Einmal und gelangte gewiß und bald zum Zweck. Eduard ſtimmte gern bey, weil es mit ſeinen Abſichten uͤbereintraf.
Im innern Herzen beharrt indeſſen Char¬ lotte bey dem was ſie bedacht und ſich vorge¬ ſetzt, und maͤnnlich ſteht ihr der Freund mit
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mehr als ſonſt uͤben und im Auge haben:
denn nach der uͤbereilten Weiſe wird das
Ausgeſetzte nicht lange reichen.
Es war viel angefangen und viel zu thun.
Wie ſoll er Charlotten in dieſer Lage laſſen!
Sie berathen ſich und kommen uͤberein, man
wolle die planmaͤßigen Arbeiten lieber ſelbſt
beſchleunigen, zu dem Ende Gelder aufneh¬
men, und zu deren Abtragung die Zahlungs¬
termine anweiſen, die vom Vorwerksverkauf
zuruͤckgeblieben waren. Es ließ ſich faſt ohne
Verluſt, durch Ceſſion der Gerechtſame thun;
man hatte freyere Hand; man leiſtete, da
alles im Gange, Arbeiter genug vorhanden
waren, mehr auf Einmal und gelangte gewiß
und bald zum Zweck. Eduard ſtimmte gern
bey, weil es mit ſeinen Abſichten uͤbereintraf.
Im innern Herzen beharrt indeſſen Char¬
lotte bey dem was ſie bedacht und ſich vorge¬
ſetzt, und maͤnnlich ſteht ihr der Freund mit
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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/231>, abgerufen am 17.05.2024.
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