Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.nen Coffer auf ihrem Tische fand. Sie nen Coffer auf ihrem Tiſche fand. Sie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0261" n="256"/> nen Coffer auf ihrem Tiſche fand. Sie<lb/> ſaͤumte nicht ihn zu eroͤffnen. Da zeigte ſich<lb/> alles ſo ſchoͤn gepackt und geordnet, daß ſie<lb/> es nicht auseinander zu nehmen, ja kaum<lb/> zu luͤften wagte. Muſſelin, Battiſt, Seide,<lb/> Shawls und Spitzen wetteiferten an Fein¬<lb/> heit, Zierlichkeit und Koſtbarkeit. Auch war<lb/> der Schmuck nicht vergeſſen. Sie begriff<lb/> wohl die Abſicht, ſie mehr als einmal<lb/> vom Kopf bis auf den Fuß zu kleiden: es<lb/> war aber alles ſo koſtbar und fremd, daß ſie<lb/> ſich's in Gedanken nicht zuzueignen getraute.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [256/0261]
nen Coffer auf ihrem Tiſche fand. Sie
ſaͤumte nicht ihn zu eroͤffnen. Da zeigte ſich
alles ſo ſchoͤn gepackt und geordnet, daß ſie
es nicht auseinander zu nehmen, ja kaum
zu luͤften wagte. Muſſelin, Battiſt, Seide,
Shawls und Spitzen wetteiferten an Fein¬
heit, Zierlichkeit und Koſtbarkeit. Auch war
der Schmuck nicht vergeſſen. Sie begriff
wohl die Abſicht, ſie mehr als einmal
vom Kopf bis auf den Fuß zu kleiden: es
war aber alles ſo koſtbar und fremd, daß ſie
ſich's in Gedanken nicht zuzueignen getraute.
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