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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

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Sechzehntes Kapitel.

Des andern Morgens war der Haupt¬
mann verschwunden, und ein dankbar ge¬
fühltes Blatt an die Freunde von ihm zurück¬
geblieben. Er und Charlotte hatten Abends
vorher schon halben und einsylbigen Abschied
genommen. Sie empfand eine ewige Tren¬
nung und ergab sich darein: denn in dem
zweyten Briefe des Grafen, den ihr der
Hauptmann zuletzt mittheilte, war auch von
einer Aussicht auf eine vortheilhafte Heirat
die Rede; und obgleich er diesem Punkt keine
Aufmerksamkeit schenkte, so hielt sie doch die
Sache schon für gewiß und entsagte ihm rein
und völlig.

I. 17
Sechzehntes Kapitel.

Des andern Morgens war der Haupt¬
mann verſchwunden, und ein dankbar ge¬
fuͤhltes Blatt an die Freunde von ihm zuruͤck¬
geblieben. Er und Charlotte hatten Abends
vorher ſchon halben und einſylbigen Abſchied
genommen. Sie empfand eine ewige Tren¬
nung und ergab ſich darein: denn in dem
zweyten Briefe des Grafen, den ihr der
Hauptmann zuletzt mittheilte, war auch von
einer Ausſicht auf eine vortheilhafte Heirat
die Rede; und obgleich er dieſem Punkt keine
Aufmerkſamkeit ſchenkte, ſo hielt ſie doch die
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I. 17
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[0262] Sechzehntes Kapitel. Des andern Morgens war der Haupt¬ mann verſchwunden, und ein dankbar ge¬ fuͤhltes Blatt an die Freunde von ihm zuruͤck¬ geblieben. Er und Charlotte hatten Abends vorher ſchon halben und einſylbigen Abſchied genommen. Sie empfand eine ewige Tren¬ nung und ergab ſich darein: denn in dem zweyten Briefe des Grafen, den ihr der Hauptmann zuletzt mittheilte, war auch von einer Ausſicht auf eine vortheilhafte Heirat die Rede; und obgleich er dieſem Punkt keine Aufmerkſamkeit ſchenkte, ſo hielt ſie doch die Sache ſchon fuͤr gewiß und entſagte ihm rein und voͤllig. I. 17

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/262>, abgerufen am 24.11.2024.