durch sinnliches Anschauen, durch Begriffe mit ihnen versöhnt ist, beschwerlich, ja lächerlich werden müssen. Doch könnten wir leicht mit Buchstaben einstweilen das Verhältniß aus¬ drücken, wovon hier die Rede war.
Wenn Sie glauben, daß es nicht pedan¬ tisch aussieht, versetzte der Hauptmann, so kann ich wohl in der Zeichensprache mich kürzlich zusammenfassen. Denken sie sich ein A, das mit einem B innig verbunden ist, durch viele Mittel und durch manche Gewalt nicht von ihm zu trennen; denken Sie sich ein C, das sich eben so zu einem D verhält; bringen Sie nun die beyden Paare in Berüh¬ rung: A wird sich zu D, C zu B werfen, ohne daß man sagen kann, wer das andere zuerst verlassen, wer sich mit dem andern zu¬ erst wieder verbunden habe.
Nun denn! fiel Eduard ein: bis wir alles dieses mit Augen sehen, wollen wir diese For¬
durch ſinnliches Anſchauen, durch Begriffe mit ihnen verſoͤhnt iſt, beſchwerlich, ja laͤcherlich werden muͤſſen. Doch koͤnnten wir leicht mit Buchſtaben einſtweilen das Verhaͤltniß aus¬ druͤcken, wovon hier die Rede war.
Wenn Sie glauben, daß es nicht pedan¬ tiſch ausſieht, verſetzte der Hauptmann, ſo kann ich wohl in der Zeichenſprache mich kuͤrzlich zuſammenfaſſen. Denken ſie ſich ein A, das mit einem B innig verbunden iſt, durch viele Mittel und durch manche Gewalt nicht von ihm zu trennen; denken Sie ſich ein C, das ſich eben ſo zu einem D verhaͤlt; bringen Sie nun die beyden Paare in Beruͤh¬ rung: A wird ſich zu D, C zu B werfen, ohne daß man ſagen kann, wer das andere zuerſt verlaſſen, wer ſich mit dem andern zu¬ erſt wieder verbunden habe.
Nun denn! fiel Eduard ein: bis wir alles dieſes mit Augen ſehen, wollen wir dieſe For¬
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durch ſinnliches Anſchauen, durch Begriffe mit
ihnen verſoͤhnt iſt, beſchwerlich, ja laͤcherlich
werden muͤſſen. Doch koͤnnten wir leicht mit
Buchſtaben einſtweilen das Verhaͤltniß aus¬
druͤcken, wovon hier die Rede war.
Wenn Sie glauben, daß es nicht pedan¬
tiſch ausſieht, verſetzte der Hauptmann, ſo
kann ich wohl in der Zeichenſprache mich
kuͤrzlich zuſammenfaſſen. Denken ſie ſich ein
A, das mit einem B innig verbunden iſt,
durch viele Mittel und durch manche Gewalt
nicht von ihm zu trennen; denken Sie ſich
ein C, das ſich eben ſo zu einem D verhaͤlt;
bringen Sie nun die beyden Paare in Beruͤh¬
rung: A wird ſich zu D, C zu B werfen,
ohne daß man ſagen kann, wer das andere
zuerſt verlaſſen, wer ſich mit dem andern zu¬
erſt wieder verbunden habe.
Nun denn! fiel Eduard ein: bis wir alles
dieſes mit Augen ſehen, wollen wir dieſe For¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/95>, abgerufen am 23.11.2024.
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