Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809."Es giebt kein äußeres Zeichen der Höf¬ "Das Betragen ist ein Spiegel, in wel¬ "Es giebt eine Höflichkeit des Herzens; "Freywillige Abhängigkeit ist der schönste "Wir sind nie entfernter von unsern Wün¬ „Es giebt kein aͤußeres Zeichen der Hoͤf¬ „Das Betragen iſt ein Spiegel, in wel¬ „Es giebt eine Hoͤflichkeit des Herzens; „Freywillige Abhaͤngigkeit iſt der ſchoͤnſte „Wir ſind nie entfernter von unſern Wuͤn¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0104" n="101"/> <p>„Es giebt kein aͤußeres Zeichen der Hoͤf¬<lb/> lichkeit das nicht einen tiefen ſittlichen Grund<lb/> haͤtte. Die rechte Erziehung waͤre, welche<lb/> dieſes Zeichen und den Grund zugleich uͤber¬<lb/> lieferte.“</p><lb/> <p>„Das Betragen iſt ein Spiegel, in wel¬<lb/> chem jeder ſein Bild zeigt.“</p><lb/> <p>„Es giebt eine Hoͤflichkeit des Herzens;<lb/> ſie iſt der Liebe verwandt. Aus ihr ent¬<lb/> ſpringt die bequemſte Hoͤflichkeit des aͤußern<lb/> Betragens.“</p><lb/> <p>„Freywillige Abhaͤngigkeit iſt der ſchoͤnſte<lb/> Zuſtand und wie waͤre der moͤglich ohne<lb/> Liebe.“</p><lb/> <p>„Wir ſind nie entfernter von unſern Wuͤn¬<lb/> ſchen, als wenn wir uns einbilden das Ge¬<lb/> wuͤnſchte zu beſitzen.“</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101/0104]
„Es giebt kein aͤußeres Zeichen der Hoͤf¬
lichkeit das nicht einen tiefen ſittlichen Grund
haͤtte. Die rechte Erziehung waͤre, welche
dieſes Zeichen und den Grund zugleich uͤber¬
lieferte.“
„Das Betragen iſt ein Spiegel, in wel¬
chem jeder ſein Bild zeigt.“
„Es giebt eine Hoͤflichkeit des Herzens;
ſie iſt der Liebe verwandt. Aus ihr ent¬
ſpringt die bequemſte Hoͤflichkeit des aͤußern
Betragens.“
„Freywillige Abhaͤngigkeit iſt der ſchoͤnſte
Zuſtand und wie waͤre der moͤglich ohne
Liebe.“
„Wir ſind nie entfernter von unſern Wuͤn¬
ſchen, als wenn wir uns einbilden das Ge¬
wuͤnſchte zu beſitzen.“
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