durchgehen. Es bleibt zuletzt meist alles und nichts wie es war.
Ottilie folgte Charlotten, wie es die bey¬ den Fremden selbst verlangten, und nun kam der Lord an die Reihe zu bemerken, daß vielleicht abermals ein Fehler begangen, etwas dem Hause Bekanntes oder gar Ver¬ wandtes erzählt worden. Wir müssen uns hüthen, fuhr er fort, daß wir nicht noch mehr Uebles stiften. Für das viele Gute und Ange¬ nehme, das wir hier genossen, scheinen wir den Bewohnerinnen wenig Glück zu bringen; wir wollen uns auf eine schickliche Weise zu em¬ pfehlen suchen.
Ich muß gestehen, versetzte der Begleiter, daß mich hier noch etwas anderes festhält, ohne dessen Aufklärung und nähere Kenntniß ich dieses Haus nicht gern verlassen möchte. Sie waren gestern, Mylord, als wir mit der tragbaren dunklen Kammer durch den
durchgehen. Es bleibt zuletzt meiſt alles und nichts wie es war.
Ottilie folgte Charlotten, wie es die bey¬ den Fremden ſelbſt verlangten, und nun kam der Lord an die Reihe zu bemerken, daß vielleicht abermals ein Fehler begangen, etwas dem Hauſe Bekanntes oder gar Ver¬ wandtes erzaͤhlt worden. Wir muͤſſen uns huͤthen, fuhr er fort, daß wir nicht noch mehr Uebles ſtiften. Fuͤr das viele Gute und Ange¬ nehme, das wir hier genoſſen, ſcheinen wir den Bewohnerinnen wenig Gluͤck zu bringen; wir wollen uns auf eine ſchickliche Weiſe zu em¬ pfehlen ſuchen.
Ich muß geſtehen, verſetzte der Begleiter, daß mich hier noch etwas anderes feſthaͤlt, ohne deſſen Aufklaͤrung und naͤhere Kenntniß ich dieſes Haus nicht gern verlaſſen moͤchte. Sie waren geſtern, Mylord, als wir mit der tragbaren dunklen Kammer durch den
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durchgehen. Es bleibt zuletzt meiſt alles und
nichts wie es war.
Ottilie folgte Charlotten, wie es die bey¬
den Fremden ſelbſt verlangten, und nun kam
der Lord an die Reihe zu bemerken, daß
vielleicht abermals ein Fehler begangen,
etwas dem Hauſe Bekanntes oder gar Ver¬
wandtes erzaͤhlt worden. Wir muͤſſen uns
huͤthen, fuhr er fort, daß wir nicht noch mehr
Uebles ſtiften. Fuͤr das viele Gute und Ange¬
nehme, das wir hier genoſſen, ſcheinen wir den
Bewohnerinnen wenig Gluͤck zu bringen; wir
wollen uns auf eine ſchickliche Weiſe zu em¬
pfehlen ſuchen.
Ich muß geſtehen, verſetzte der Begleiter,
daß mich hier noch etwas anderes feſthaͤlt,
ohne deſſen Aufklaͤrung und naͤhere Kenntniß
ich dieſes Haus nicht gern verlaſſen moͤchte.
Sie waren geſtern, Mylord, als wir mit
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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/221>, abgerufen am 24.11.2024.
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