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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809.

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Achtzehntes Kapitel.

Das Bedeutendste jedoch was die Freunde
mit stiller Aufmerksamkeit beobachteten, war,
daß Ottilie den Coffer zum erstenmal ausge¬
packt und daraus verschiedenes gewählt und
abgeschnitten hatte, was zu einem einzigen
aber ganzen und vollen Anzug hinreichte. Als
sie das Uebrige mit Beyhülfe Nannys wieder
einpacken wollte, konnte sie kaum damit zu
Stande kommen; der Raum war übervoll,
obgleich schon ein Theil herausgenommen
war. Das junge habgierige Mädchen konnte
sich nicht satt sehen, besonders da sie auch
für alle kleineren Stücke des Anzugs gesorgt
fand. Schuhe, Strümpfe, Strumpfbänder
mit Devisen, Handschuhe und so manches

Achtzehntes Kapitel.

Das Bedeutendſte jedoch was die Freunde
mit ſtiller Aufmerkſamkeit beobachteten, war,
daß Ottilie den Coffer zum erſtenmal ausge¬
packt und daraus verſchiedenes gewaͤhlt und
abgeſchnitten hatte, was zu einem einzigen
aber ganzen und vollen Anzug hinreichte. Als
ſie das Uebrige mit Beyhuͤlfe Nannys wieder
einpacken wollte, konnte ſie kaum damit zu
Stande kommen; der Raum war uͤbervoll,
obgleich ſchon ein Theil herausgenommen
war. Das junge habgierige Maͤdchen konnte
ſich nicht ſatt ſehen, beſonders da ſie auch
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[[313]/0316] Achtzehntes Kapitel. Das Bedeutendſte jedoch was die Freunde mit ſtiller Aufmerkſamkeit beobachteten, war, daß Ottilie den Coffer zum erſtenmal ausge¬ packt und daraus verſchiedenes gewaͤhlt und abgeſchnitten hatte, was zu einem einzigen aber ganzen und vollen Anzug hinreichte. Als ſie das Uebrige mit Beyhuͤlfe Nannys wieder einpacken wollte, konnte ſie kaum damit zu Stande kommen; der Raum war uͤbervoll, obgleich ſchon ein Theil herausgenommen war. Das junge habgierige Maͤdchen konnte ſich nicht ſatt ſehen, beſonders da ſie auch fuͤr alle kleineren Stuͤcke des Anzugs geſorgt fand. Schuhe, Struͤmpfe, Strumpfbaͤnder mit Deviſen, Handſchuhe und ſo manches

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. [313]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/316>, abgerufen am 21.11.2024.